Es hätte ein Highlight werden sollen für Boxerin Aniya Seki. Am 24. Juni stand der WM-Kampf gegen Eva Voraberger in Bern auf dem Programm. Es war der Wunsch von Seki, gegen die Österreicherin zu boxen. Sie stand schon lange auf dem Zettel als mögliche Kontrahentin. Jetzt hat die Schweizerin abgesagt. Ihre Gegnerin ist stinksauer,
Vergeblich, die langen Wochen der Vorbereitung. Das tut weh. Und weil Aniya Seki nicht zum ersten Mal einen Kampf kurzerhand absagen musste, vermutet man im Team von Eva Vorarberger einen Skandal.
Die Österreicherin mit dem Kampfnamen «Golden Baby» tweeted ihren ganzen Frust raus: «Jeder hat uns gesagt, wir sollten nichts mit Aniya Seki machen! Zum wiederholten Mal sagt sie den Kampf eine Woche vorher ab, ich hatte ein super Trainingslager soviel Zeit und Kraft und auch Geld haben wir in diesem Kampf investiert! Ich bin dafür, dass Aniya nie mehr einen Kampf bekommt.»
Das sind Worte wie Schläge und doppelte Schmerzen für Seki. Denn die 38-jährige Weltmeisterin leidet. Was ist passiert? Als sie vor einer Schulklasse vor einer Woche ein Training leitete, zeigte sie eine Übung mit dem Medizinball vor. «Da habe ich einen Misstritt gemacht mit schlimmen Folgen, weil hinter mir noch ein anderer Medizinball lag.»
Die Diagnose des Doktors: Bänder am Fuss gerissen, Sehne angerissen. Trotzdem trainierte sie weiter, biss auf die Zähne. Bis am Freitag. Nach Absprachen mit dem Doktor und dem Trainer musste Seki das Handtuch werfen. Träume ade! WM-Kampf futsch!
Wie es jetzt weitergeht, weiss sie noch nicht. Operieren muss Seki nicht, aufgeben wird sie nicht: «Ich komme wieder, ich boxe weiter.» Ob der WM-Kampf gegen Voraberger auf einen späteren Termin verschoben wird, ist noch unklar. Aber nach der harschen Reaktion der Österreicherin unwahrscheinlich.
So unwahrscheinlich wie die Hoffnung des Vorarberger-Teams, dass die Kampf-Absage für Seki Folgen haben könnte, ihr gar ihre WM-Titel aberkannt werden.