Nervös ist Aniya Seki (37) nicht – noch nicht. Obwohl einer ihrer wichtigsten Kämpfe bevorsteht: Die Eroberung des vakanten WBC-Silver- Weltmeistertitel im Super-Bantamgewicht. Es ist der 36. Profi- und 9. Titelkampf der Berner Boxerin. Eigentlich hätte dieser schon im September stattfinden sollen. Doch kurz davor verletzte sie sich beim Sparring an der Rippe.
Mehrere Wochen waren nur leichtes Fitnesstraining und lange Spaziergänge mit ihrem Hund Hatchi angesagt. Doch jetzt ist sie parat: «Die Vorbereitung lief selten so harmonisch.» Trainiert wird sie von ihrem langjährigen Coach, der Berner Trainerlegende Bruno Arati (63). Morgens Kondition, Schlagschule und Kraft, nachmittags Sparring. Daneben Jogging an der Aare.
«Ich habe mich auf Schnelligkeit und Beweglichkeit konzentriert», sagt sie. «Ich will wendig sein.» Die langen Geraden sieht sie als ihre Stärke. «Und ihr Durchhaltewillen», fügt Arati an. Aniya Seki lächelt. Komplimente ihres Trainers sind selten. Er versteht sich mehr als Antreiber.
Den Boxstil der Kontrahentin Alexandra Lazar (20) aus Ungarn kennt sie kaum. «Ich stelle mich nie gross auf die Gegnerin ein. Ich mache mir keinen Kopf, beim Fight ist dann eh immer alles anders.» Angst hat sie keine. Obwohl es um viel geht. Verliert Seki, verliert sie auch ihre beiden anderen Weltmeistertitel – von der GBU und der WIBF. Gewinnt sie den Kampf, gewinnt sie einen dritten Gürtel dazu, den WBC-Silverbelt. Und kann dann in Zambia gegen die amtierende Weltmeisterin Catharine Phiri antreten.
Aniyas fühlt sich bereit: Sie hat in Mexiko mit den Besten der Besten trainiert, in Deutschland mit Weltmeistern aus dem renommierten Sauerland-Stall. Der Kampf nun am Samstag ist ein Comeback in Bern – über drei Jahre lang hatte sie keinen grossen Fight in ihrer Heimatstadt.
Bei ihrem letzten Titelkampf im Oktober in Karlsruhe sass die deutsche Boxprominenz in der ersten Reihe – Ulli Wegner, Wilfried Sauerland, Regina Halmich – und gratulierten ihr nach dem Sieg. In Bern wirds bescheidener zu- und her gehen. Aniya ist das egal: Hauptsache, sie steht im Ring und kämpft um einen Titel des prestigeträchtigsten Weltboxverbandes WBC. Hier holten schon Muhammad Ali, Joe Frazier, George Foreman und Mike Tyson ihre Gürtel.
Samstag, 10. Dezember, WBC-Titelfight im Super-Bantamgewicht: Aniya Seki (37, SZ) vs. Alexandra Lazar (20, HUN), Altes Tramdepot Burgenziel in Bern.
BLICK: Wie aufgeregt ist man, wenn ein Kampf vor 21'000 Zuschauern ansteht?
Viviane Obenauf: Mega aufgeregt. Ich freue mich wahnsinnig. Ich habe noch nie vor einer so tollen Kulisse geboxt.
Ihre Gegnerin Katie Taylor ist bei den Buchmachern klare Favoritin. Sehen Sie das auch so?
Sie boxt halt zu Hause und ist fünffache Weltmeisterin. Klar, das sie hoch bewertet wird. Aber warten wir mal ab. Auch ich habe meine Stärken. Und im Boxen ist immer alles möglich. Ich habe schon Weltmeister am Boden gesehen, weil sie vor lauter Selbstbewusstsein vergessen haben, dass der Gegner auch gewinnen will.
Ist dieser Kampf die Chance ihres Lebens?
Boxen ist mein Leben. Und dieser Kampf wird erst der Anfang. Es werden noch viele Highlights folgen.
Aber vielleicht auch das Ende.
Oh nein, ein Leben ohne Boxen wäre mega langweilig.
Was treibt Sie an?
Ich liebe das Leben und ich bin mir bewusst, dass ich nur einmal leben werde. Also werde ich alles geben und alles einsetzen, was ich habe, um zu gewinnen. Ich trete nicht an, um nur mitzumachen.
Ist ihr Sohn mit dabei in Manchester?
Nein leider nicht. Calvin ist mit fünf immer noch zu klein. Aber er weiss schon, dass Mami einen Boxkampf hat. Er hat mir gesagt, dass ich richtig zuschlagen soll. Ihm ist aber klar bewusst, dass das, was ich mache, Sport ist und nicht Gewalt.
Grosser Kampf, grosser Zahltag?
Es gibt schon eine süsse Kampfbörse. Aber darüber spreche ich nicht.
Sie kämpfen im Vorprogramm von Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua. Was halten Sie von ihm?
Ich kenne ihn noch nicht persönlich und freue mich sehr, live dabei zu sein. Sein Kampf gegen Eric Molina verspricht Spektakel.
Interview von Patrick Mäder
Samstag, 10. Dezember, Profi-Fight im Leichtgewicht: Katie Taylor (30, IRL) vs. Viviane Obenauf (30, SZ/BRA), Manchester Arena, GB.
BLICK: Wie aufgeregt ist man, wenn ein Kampf vor 21'000 Zuschauern ansteht?
Viviane Obenauf: Mega aufgeregt. Ich freue mich wahnsinnig. Ich habe noch nie vor einer so tollen Kulisse geboxt.
Ihre Gegnerin Katie Taylor ist bei den Buchmachern klare Favoritin. Sehen Sie das auch so?
Sie boxt halt zu Hause und ist fünffache Weltmeisterin. Klar, das sie hoch bewertet wird. Aber warten wir mal ab. Auch ich habe meine Stärken. Und im Boxen ist immer alles möglich. Ich habe schon Weltmeister am Boden gesehen, weil sie vor lauter Selbstbewusstsein vergessen haben, dass der Gegner auch gewinnen will.
Ist dieser Kampf die Chance ihres Lebens?
Boxen ist mein Leben. Und dieser Kampf wird erst der Anfang. Es werden noch viele Highlights folgen.
Aber vielleicht auch das Ende.
Oh nein, ein Leben ohne Boxen wäre mega langweilig.
Was treibt Sie an?
Ich liebe das Leben und ich bin mir bewusst, dass ich nur einmal leben werde. Also werde ich alles geben und alles einsetzen, was ich habe, um zu gewinnen. Ich trete nicht an, um nur mitzumachen.
Ist ihr Sohn mit dabei in Manchester?
Nein leider nicht. Calvin ist mit fünf immer noch zu klein. Aber er weiss schon, dass Mami einen Boxkampf hat. Er hat mir gesagt, dass ich richtig zuschlagen soll. Ihm ist aber klar bewusst, dass das, was ich mache, Sport ist und nicht Gewalt.
Grosser Kampf, grosser Zahltag?
Es gibt schon eine süsse Kampfbörse. Aber darüber spreche ich nicht.
Sie kämpfen im Vorprogramm von Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua. Was halten Sie von ihm?
Ich kenne ihn noch nicht persönlich und freue mich sehr, live dabei zu sein. Sein Kampf gegen Eric Molina verspricht Spektakel.
Interview von Patrick Mäder
Samstag, 10. Dezember, Profi-Fight im Leichtgewicht: Katie Taylor (30, IRL) vs. Viviane Obenauf (30, SZ/BRA), Manchester Arena, GB.