Dieser Ruiz-Schlag ist vorentscheidend!
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Highlights der Box-Sensation:Dieser Ruiz-Schlag ist vorentscheidend!

8 Fragen zu Joshua vs. Ruiz
Darum gibt es beim Boxkampf des Jahres keine Nummern-Girls

Wenn Anthony Joshua und Andy Ruiz am 7. Dezember in den Ring steigen, tun sie das ohne Begleitung von Nummern-Girls. BLICK sagt, warum das so ist – und beantwortet alle weiteren wichtigen Fragen vor dem Kampf des Jahres.
Publiziert: 04.12.2019 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 16:08 Uhr
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Anthony Joshua am Boden: Kann sich der Goldjunge noch einmal aufrappeln?
Foto: AFP
Emanuel Gisi

1. Wer kämpft am 7. Dezember?
Es wird der Fight des Jahres: Die Schwergewichts-Stars Anthony Joshua (30) und Andy Ruiz Jr. (30) boxen um den Weltmeistertitel der Verbände WBA, WBO und IBF.

2. Warum reden alle von dem Fight?
Weil es die Revanche für eine der grössten Sensationen in der Geschichte des Boxsports werden soll. Es war im Juni 2019, als Ruiz im New Yorker Madison Square Garden der grosse Coup gelang: Er besiegte als krasser Aussenseiter den bis dahin ungeschlagenen Joshua in einem epischen Kampf. In Runde 3 schlug ihn der Brite zu Boden. Doch noch in derselben Runde wendete sich das Blatt: Wenige Sekunden später war es der Olympiasieger von 2012, der sich nach einer Serie von Ruiz-Treffern auf dem Hosenboden wiederfand. Von da an dominierte der pummelige mexikanisch-stämmige Kalifornier den Kampf und siegte später durch k.o. Eine Mega-Sensation! Statt Joshua den ersten Schritt bei der Eroberung Amerikas machen zu lassen, nutzte der selbsternannte Snickers-Fanatiker Ruiz die Chance seines Lebens und machte sich zum «echten Rocky», wie Sylvester Stallone dem Sender «DAZN» unlängst sagte.

3. Was bedeutet das für den Rückkampf?
Für Anthony Joshua geht es um alles. Bis zu seinem Schock-K.o. gegen Ruiz blieb er in 22 Kämpfen (21 Knockouts) ungeschlagen, bezwang unter anderem in dessen letztem Karriere-Kampf den grossen Wladimir Klitschko. Nun steht sein Ruf als perfekt austrainierter Goldjunge und künftiger Dominator der Schwergewichts-Division auf dem Spiel: Sollte er gegen Ruiz ein zweites Mal verlieren, kann er sich erst einmal hinten anstellen, wenn es um die grossen Titel geht.

4. Wann und wo kann ich den Kampf sehen?
Beim Streaming-Anbieter DAZN. Um ca. 21.45 Uhr machen sich die beiden Kontrahenten auf den Weg in den Ring, kurz darauf beginnt die erste von maximal zwölf Runden à drei Minuten.

5. Wo wird gekämpft?
In Diriyah, Saudi-Arabien. In letzter Minute übertrumpften die Saudis die Konkurrenz aus Wales, welche die Revanche im Millenium-Stadion von Cardiff vor 80'000 Zuschauern austragen wollte. Daraus wird nun nichts: Im Wüstenstaat wird für den Kampf des Jahres extra eine 15'000-Zuschauer-Arena aufgebaut.

6. Was bedeutet das?
Dass die beiden Kontrahenten und die Veranstalter mächtig abkassieren. Die Saudis werfen mit Geld um sich, um renommierte Sportanlässe ins Land zu holen und damit das angeschlagene Image aufzubessern. Im Demokratie-Index des britischen «Economist» liegt Saudi-Arabien auf Platz 159 von 167 Ländern. Gleichauf mit Tadschikistan, zum Beispiel noch hinter Eritrea (151) und Libyen (154), vor Syrien (166) und Nordkorea (167). «Sports­washing» nennt die Menschen­rechts­organisation Amnesty International solche PR-Schachzüge. Die Ausrichtung eines spektakulären Events bringt positive Werbung, die Sportverbände und Funktionäre kassieren dafür eine hübsche Summe – müssen dafür aber Kompromisse eingehen.

7. Merkt man davon etwas am 7. Dezember?
Am TV wird man davon kaum etwas mitbekommen. Aber zum Beispiel wird auf die Nummerngirls zwischen den Runden verzichtet. Nicht etwa, weil man plötzlich das Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter oder den Kampf gegen den Sexismus für sich entdeckt hätte. Die Ring-Girls, sonst Standard-Ausstattung jedes Boxkampfes, werden geopfert, weil man sich «an die lokalen Gepflogenheiten» anpassen wollte, heisst es bei den Organisatoren. Leicht bekleidete Frauen sind im islamischen Staat weiterhin ein Tabu und die Rechte von Frauen noch immer kaum der Rede wert, obwohl sich Kronprinz Mohammed Bin Salman in den letzten Jahren mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen als Reformer in Szene zu setzen versucht. So dürfen Frauen mittlerweile Auto fahren. Und ins Sport-Stadion gehen, zum Beispiel zum Boxkampf zwischen Joshua und Ruiz – allerdings nur in Begleitung.

8. Was kommt nach dem Fight?
Kommt darauf an, wer gewinnt. Holt sich Ruiz den zweiten Sieg, ist die Überraschung bestätigt und er gehört zu den ganz Grossen. Dazu winkt ihm bald ein Fight gegen den Sieger des Rückkampfes zwischen Tyson Fury und WBC-Champion Deontay Wilder (voraussichtlich am 22. Februar) um die Vereinigung der vier wichtigen Weltmeister-Gürtel. Joshua braucht den Sieg noch mehr: Rehabilitiert er sich, ist er wieder auf Kurs, die Schwergewichts-Klasse zu erobern. Auch ein drittes Duell gegen Ruiz scheint dann realistisch. Joshua hat bereits angekündigt, ein drittes Mal gegen den Amerikaner antreten zu wollen.

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