Es ist mehr als eine Schrecksekunde, die Tyson Fury (31) Mitte September in Las Vegas zu überstehen hat. Gegen den Schweden Otto Wallin (28) kassiert der frühere Schwergewichts-Weltmeister in der dritten Runde einen Treffer, das Blut spritzt, ein mächtiger Cut tut sich über seinem rechten Auge auf.
Fury meistert die Situation, holt sich den Punktsieg. Aber schon die Pressekonferenz nach dem Fight findet ohne das Enfant Terrible statt, der Brite muss auf direktem Weg ins Spital, um die Wunde zu nähen – mit 47 Stichen.
100-Millionen-Kampf
Mittlerweile sind die Fäden wieder draussen, Furys Blick geht nach vorne, in Richtung Revanche gegen WBC-Champion Deontay Wilder (33). Gegen den holte er im vergangenen Winter in einem Wahnsinns-Kampf ein umstrittenes Remis, viele Experten sahen ihn trotz zwei Niederschlägen sogar als Sieger.
Doch die Wunde könnte nun den angeblichen 100-Millionen-Rückkampf in Gefahr bringen – oder zumindest Furys Erfolgsaussichten trüben. «Wir wissen erst in sechs oder sieben Wochen, ob dieser fürchterliche Cut sauber zugewachsen ist», sagt Furys Promoter Frank Warren zu «Daily Mail». «Tyson wird zwei Monate nicht trainieren können. Mit dem Sparring muss er knapp vor Weihnachten oder kurz danach anfangen, damit er auf die sieben oder acht Wochen kommt, die er braucht, um Mitte Februar bereit zu sein.»
Es könnte also eng werden. «Ich fühle mich fantastisch», sagt Fury zwar. «Der Cut heilt bis jetzt gut.» Doch selbst wenn er rechtzeitig fit wird, gibt es noch eine Unwägbarkeit: Auch Wilder muss sicherstellen, für den Kampf bereit zu sein. Er muss sich am 23. November gegen den Kubaner Luis Ortiz schadlos halten. Sonst dürfte die heiss ersehnte Revanche ausfallen.