27. Sieg im 27. Kampf
Kobra Gjergjaj: «Ich war bereit für die volle Distanz»

Diese Serie ist langsam unheimlich. Arnold Gjergjaj gewinnt in Basel auch gegen den Ungarn Csala. Im Schwergewicht landet der Boxer aus Pratteln damit den 27. Sieg – in ebenso vielen Kämpfen.
Publiziert: 28.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:53 Uhr
Arnold Gjergjaj: «War bereit für die volle Distanz»
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:Arnold Gjergjaj: «War bereit für die volle Distanz»
Von Emanuel Gisi

In seinem 27. Schwergewichts-Profikampf feiert Arnold «The Cobra» Gjergjaj (30) seinen 27. Sieg. Im Acht-Runden-Fight gegen Zoltan «Furioso» Csala (37) gab sich die Kobra gestern im Basler Grand Casino keine Blösse und siegte einstimmig nach Punkten (78:74, 79:73, 79:73).

Dem 110,5-Kilo-Brocken aus Ungarn war vor allem zu Beginn der Respekt vor dem Favoriten anzumerken: In der Startrunde zeigte sich der gesichtstätowierte Ex-Häftling Csala äusserst defensiv, verliess die sichere Deckung nur für zwei kurze Attacken. In der zweiten Runde änderte sich das. «Furioso» wurde seinem Namen gerecht, deckte Gjergjaj mit einer Reihe an wilden Schwingern ein.

Die Nummer 59 der Welt bewies, dass sie nicht einfach als Fallobst nach Basel gekommen war.

Es war, als ob die Kobra diesen Weckruf gebraucht hätte: Fortan attackierte Gjergjaj seinen Gegner zielstrebiger, zeigte, dass er der leichtfüssigere und beweglichere der beiden Boxer ist.

Das letzte Risiko nicht eingegangen

Ab der vierten Runde drängte der EBU-EE-Europameister seinen Gegner immer weiter zurück und zeigte sich der Aufgabe in seinem ersten Fight seit dem Titelgewinn im letzten Oktober gewachsen – das letzte Risiko schien Gjergjaj indes nicht einzugehen.

«Ich habe bewiesen, dass ich auch technisch boxen kann», sagte der Prattler mit Wurzeln im Kosovo, der nach dem Punktsieg weiterhin 20 K.o.-Siege auf dem Konto hat.

Den immer müder und damit defensiver werdenden Csala hielt Gjergjaj mit anhaltender Dauer des Kampfes immer lockerer in Schach, er spielte seine technische und physische Überlegenheit aus. «Er hat sich gut verteidigt, das war eine gute Erfahrung für mich», zollte er dem wegen seines Gesichtstattoos auch als «Mini-Tyson» bekannten Gegner Respekt.

«Solche Gegner sind gefährlich»

Im Vergleich zu Adnan Redzovic (37), den Gjergjaj im Oktober im Europameisterschaftskampf K.o. geschlagen hatte, sei Csala technisch schwächer gewesen. «Dafür hat er eine enorme Kraft. Er hat gute und harte Schläge gesetzt. Und er kann richtig viel einstecken. Solche Gegner sind gefährlich.»

Zufrieden zeigte sich auch Angelo Gallina, Gjergjajs Trainer und Manager. «Arnold hat intelligent geboxt, gut variiert.» Dass sein Schützling nach 13 Knockouts in Serie wieder über die volle Distanz gehen musste, stört ihn nicht. «Die Leute sind verwöhnt.»

Mit dem gestrigen Sieg dürfte die Kobra in der unabhängigen Boxrec-Weltrangliste nun von Platz 50 deutlich nach vorne rücken. Und damit dem Traum vom grossen WM-Kampf einen Schritt näher kommen.

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