Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker (54) sieht einer Rückkehr der verletzungsgeplagten Superstars Roger Federer (40) und Rafael Nadal (35) auf die Tour nicht allzu hoffnungsvoll entgegen. «Ich glaube, die beiden Grossen des Tennissports müssen sich jetzt ernsthaft Gedanken machen, wie lange man sie Spieler nennen darf», sagte Becker im Eurosport-Podcast «Das Gelbe vom Ball», betonte aber: «Bei Rafa wird es ein Tick einfacher sein als bei Roger.»
Der Schweizer Federer kämpft sich derzeit nach der dritten Operation am rechten Knie in den vergangenen beiden Jahren zurück. Wann der 40-Jährige sein erhofftes Comeback wagen kann, ist aber noch völlig offen. Nadal war nach einer hartnäckigen Fussverletzung erst in der vergangenen Woche bei einem Einladungsturnier in Abu Dhabi zurückgekehrt. Bei seiner Heimkehr nach Spanien wurde er aber positiv auf das Coronavirus getestet.
Becker ist grosser Roger-Fan
Vor allem bei Federer, zusammen mit Nadal und Novak Djokovic (34) Grand-Slam-Rekordchampion, hat Becker grosse Zweifel. «Es gibt keinen grösseren Roger-Fan als mich, aber ich weiss nicht, wie einfach es ist, mit fast 41 nochmal ein Comeback nach einer Knie-OP zu machen», sagte der dreimalige Wimbledonsieger.
Etwas optimistischer gab sich Olympiasieger Alexander Zverev. «Roger hat schon vieles geschafft, bei dem wir gesagt haben, das geht überhaupt nicht. Deswegen würde ich es auch nicht ausschliessen», sagte Deutschlands Sportler des Jahres, schränkte aber ein: «Es wird nicht einfach sein, Tennis verändert sich und wird schneller. Das ist dann irgendwann nicht mehr einfach.»
Familie Djokovic weiter hungrig
Anders sei die Situation bei Novak Djokovic. Der Serbe ist zwar auch schon 34-jährig, hat körperlich aber deutlich weniger Beschwerden als Federer und Nadal. Papa Djokovic ist überzeugt, dass sein Sohn noch einige Grand Slams gewinnen wird.
In der serbischen TV-Show «K1» sagt Srdjan Djokovic: «Er wird mindestens zwei weitere Wimbledons und mehrere andere Grand Slams gewinnen. Dafür muss man kein Experte sein, Novak wird noch zwei oder drei Jahre spielen, das wird reichen.» (AFP/fmü)