BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen
So schauen Sie in Zukunft Sport am TV

Ab der Saison 2018/19 wird die Champions League auf dem Bezahlsender Teleclub gezeigt. BLICK erklärt, wie sich die Fernseh-Landschaft verändert.
Publiziert: 27.06.2017 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 11:47 Uhr
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Die Spiele der National League (im Bild SC Bern gegen die ZSC Lions) werden inskünftig auf UPC gezeigt.
Foto: KEY
Stephan Roth

Wer sind die Anbieter im Schweizer Sport-TV-Markt?

Neben der gebürenfinanzierten SRG (SRF, RTS und RSI) sind auch Private am Start: Einerseits Swisscom TV mit Teleclub, das über die Telefon-Anschlüsse verbreitet wird, anderseits die UPC (vormals Cablecom) und kleinere Kabelanbieter, die ihre Programme übers Kabelnetz einspeisen. Für ihre Kunden lanciert die UPC mit Steffi Buchli als Aushängeschild im Spätsommer den Gratis-Sportkanal «MySports». Das gleiche macht auch die Swisscom mit «Teleclub Zoom» bereits ab Juli. Neben den drei Schweizer TV-Giganten SRG, Swisscom und UPC drängt auch der Internet-Stream-Dienst DAZN («The Zone» ausgesprochen) mit viel Geld auf den Markt. DAZN, eine Art Netflix des Sports, bietet unter anderem bereits Übertragungen der englischen und spanischen Fussball-Ligen, WM-Qualifikations-Partien, der nordamerikanischen Ligen NHL, NBA, NFL sowie MLB und Tennis an.

Wo kann ich nächste Saison Schweizer Fussball sehen?

SRF überträgt wie bis anhin pro Spieltag eines der Sonntagsspiele live. Die übrigen Partien sind weiterhin auf Bezahlsender Teleclub und Swisscom TV, die sich die Rechte bis 2021 (für 33 statt wie davor 20 Mio. Franken pro Jahr) gesichert haben. Für die TV-Zuschauer gibt es eine Neuerung: Erstmals gibt es auf Teleclub bei gleichzeitig stattfindenden Partien Konferenzschaltungen.

Die Anspielzeiten ändern sich ab der neuen Saison, wenn es am 22. Juli mit der Raiffeisen Super League wieder losgeht. Am Samstag werden neu zwei Partien gleichzeitig um 19.00 Uhr angepfiffen. Sonntags beginnen alle drei Spiele um 16.00 Uhr.

Die Spiele der Nati werden mindestens bis zur WM 2022 bei der SRG zu sehen sein. Und auch der Cup ist bis 2018 im Service publique zu sehen.

Wo kann ich nächste Saison Schweizer Eishockey sehen?

Bisher wurden alle Spiele auf Teleclub übertragen. Doch nun haben sich die UPC und kleinere Kabelanbieter für fünf Jahre für 35,4 Mio. Franken jährlich (Swisscom/Teleclub bezahlten davor 12 Mio.) die Rechte gesichert. Mindestens ein Spiel der National League (bisher NLA) pro Woche wird auf dem für UPC-Kunden frei empfangbaren neuen Sportkanal «MySports» live übertragen. Alle anderen Spiele bringt UPC im Pay-TV. Auch Top-Partien der Swiss League (ex NLB) werden gezeigt.

In den Playoffs zeigen die SRG-Kanäle wie gewohnt Live-Partien. Die Quali-Spiele finden um 19.45 Uhr statt, sonntags wird um 15.45 Uhr gestartet.

Der Teleclub hat weiterhin Eishockey im Programm und zeigt den Swiss Ice Hockey Cup, die Champions Hockey League, die WM und NHL-Spiele live.

Brauche ich Swisscom TV und UPC, wenn ich alle Schweizer Fussball- und Eishockey-Spiele sehen will?

Die Swisscom fordert, dass ihr die UPC die Ausstrahlung von Live-Eishockey-Spielen ermöglicht. Und beruft sich dabei auf einen Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko), welche die Swisscom dazu gezwungen hatte, ihrerseits der UPC ihre Fussball-Spiele (via Teleclub auf dem UPC-Netz) zu überlassen. Zu einer Einigung mit der UPC kam es aber nicht. Und es ist auch keine in Sicht. Nun hat die Weko eine Untersuchung gegen die UPC eingeleitet. Nur ein Weko-Entscheid könnte verhindern, dass Fans, die Fussball- und Eishockey-Spiele live sehen wollen, sowohl Swisscom als auch UPC abonnieren müssen.

Was kostet das Pay-TV?

Die UPC hat ihre Preise noch nicht bekannt gegeben. Das komplette Sportpaket des Teleclubs, zu dem man das Movie-Basispaket nehmen muss, kostet 42,80 Franken im Monat. DAZN ist derzeit für 12,90 Fr. zu haben.

Was zeigen die Free-TV-Sportkanäle von Swisscom TV und UPC?

Noch ist nicht genau bekannt, was auf «MySports», dem Gratis-Kanal für UPC-Kunden, zu sehen ist. In den nächsten Wochen will der Sender, die spätestens zum Start der Eishockey-Meisterschaft am 7. September loslegen wird, informieren. Geplant sind neben mindestens einem National-League-Spiel pro Woche auch Beach-Volleyball, Formel E und eine Partie der Schweizer Handball-Liga pro Runde.

Bereits klar ist: «Teleclub Zoom» überträgt jeweils freitags ein Spiel der Brack.ch Challenge League live. Zudem sind auf dem Swisscom-Free-TV-Kanal Talks und Hintergrundberichte vorgesehen. Die Programmschwerpunkte Fussball und Eishockey werden ergänzt durch Magazine und Highlight-Formate aus weiteren Sportarten wie Tennis, Golf, Skisport oder Freestyle sowie durch Unterhaltungssendungen aus Sport und Entertainment.

Kann ich ab 2018/19 weiter Champions League im Free-TV sehen?

Offen ist, ob die SRG Sub-Lizenzen vom Teleclub erwerben kann. Falls nicht, sind die Zeiten der Gratis-Champions-League wohl vorbei. In Deutschland und Österreich werden die Spiele nur noch bei Sky und der Streaming-Plattform DAZN gegen Bezahlung zu sehen sein. Sky und DAZN zahlen gemeinsam für die deutschen TV-Rechte offenbar 600 Millionen Euro für die Spielzeiten 2018– 2021, das ist eine Vervierfachung gegenüber dem Zyklus 2015–2018. Auch in Frankreich, Italien, Spanien und England wird die Königsklasse nicht im frei empfangbaren Fernsehen übertragen.

Was zeigt Blick.ch?

Die Highlights aller Super-League-Partien, der Premier League, der Bundesliga sowie der National League im Hockey können Sie auf Blick.ch sehen. Ausserdem überträgt Blick.ch je eine Partie der ersten und zweiten Runde des Swiss Ice Hockey Cup live im Stream.

Wo sind die Olympischen Spiele im Februar 2018 in Pyoengchang zu sehen?

Sowohl für Pyeongchang als auch Tokio 2020 konnte sich die SRG die Sublizenz von US-Konzern Discovery, dem Betreiber von Eurosport, sichern. Somit kann man Olympia in der Schweiz auf SRF verfolgen.

In Deutschland gingen die Fernsehrechte ebenfalls an Discovery. Die Amerikaner konnten sich aber nicht mit ARD und ZDF über einen Weiterverkauf einigen und werden Olympia auf Eurosport zeigen.

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