Bei Studers ist die Liebe Trumpf!
Sie verliebten sich beim Jassen – in New York

Tausende Kilometer fernab der Heimat haben sich Walter und Anna Rosa Studer in den 70er-Jahren ineinander verliebt. Der Schieber hat die Berner in New York zusammengebracht. Obwohl sie von seinen Jasskünsten zuerst wenig angetan war.
Publiziert: 14.10.2022 um 00:14 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2022 um 10:14 Uhr
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Walter und Anna Rosa Studer haben sich durch ihre gemeinsame Leidenschaft kennengelernt.
Foto: Stefan Bohrer

Dank seiner Leidenschaft fand der passionierte Jasser Walter Studer (69) die Liebe seines Lebens. Und das ausgerechnet in New York, fernab der Schweiz. «Ende der 70er-Jahre habe ich ein Jahr lang im World Trade Center für den Schweizerischen Bankverein (heute UBS) gearbeitet», blickt der Emmentaler zurück. «Das war eine sehr interessante und aufregende Zeit.»

Auslandschweizer organisierten Jassturnier

Heimweh hatte er nicht. Doch eines fehlte ihm: das Jassen. Als Walter Studer davon Wind bekam, dass die Swiss Benevolent Society NY, ein Verein von Auslandschweizern, in Mount Kisco ein Jassturnier organisiert, war er sofort Feuer und Flamme. «Wir haben uns alle durch unsere Heimat und das Jassen sofort verbunden gefühlt, ich erinnere mich sehr gerne an diesen Tag zurück», sagt Studer. «Vielleicht auch, weil ich das Turnier gewonnen habe», fügt er lachend hinzu. Sogar die «Swiss American Review», eine Zeitung für Auslandschweizer in den USA, berichtete über seinen Sieg. Das muss Schicksal gewesen sein: denn so wurde seine heutige Frau auf ihn aufmerksam.

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Walter Studer hat den Bericht über ihn als Jasskönig in der «Swiss American Review» in einem Fotoalbum aufbewahrt.
Foto: Stefan Bohrer

«Wir waren zu dritt und auf der Suche nach einem vierten Jassgschpänli», sagt Anna Rosa Studer (66). Sie weilte zu dieser Zeit ebenfalls in New York, besuchte in der Millionenmetropole ein College. «Es hat mir so gut gefallen, dass ich einfach geblieben bin. Als Landei fand ich die vielen Bars und Restaurants viel spannender als die Schweiz.» Doch etwas fehlte auch ihr: das Jassen.

«Nachdem meine Schweizer Freunde und ich den Bericht über Walter in der Zeitung gesehen hatten, fragten wir ihn, ob er Lust hätte, zu uns zu stossen.» Und bereits beim ersten Jassabend funkte es zwischen Anna Rosa und Walter. «Als er zur Tür hereinkam, dachte ich nur: Dunkle Haare, braun gebrannt – der sieht nicht schlecht aus!», so Anna Rosa Studer. Und Walter Studer fügt mit einem Strahlen in den Augen an: «Auch ich war von Anfang an fasziniert, es hat einfach gepasst!»

Lust auf neue Bekanntschaften am Jasstisch?

An der 6. Schweizer Schieber-Meisterschaft findest du Gleichgesinnte und neue Jassgschpänli! Seit dem 7. Oktober kannst du dich auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren. Mitmachen lohnt sich! Es gibt Preise im Wert von 80'000 Franken zu gewinnen. Als Zückerli obendrauf wartet am Finaltag Jasskönigin Monika Fasnacht auf die Finalistinnen und Finalisten.

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Pech im Spiel, Glück in der Liebe

Doch bevor die beiden ein Paar wurden, sassen sie sich am Jasstisch als Gegner gegenüber. «Mein Partner und ich haben dauernd gegen die Damen verloren», offenbart Walter Studer. «Ich habe mich sogar gefragt, wieso wir den in unsere Gruppe aufnehmen, wenn er immer verliert», bestätigt Anna Rosa Studer. Trotz Jassdifferenzen wurde aus den beiden schnell ein Paar.

Es folgten die ersten gemeinsamen Ferien in Florida und kurze Zeit später bereits ein Umzug nach Chicago. «Ich wurde versetzt und Anna Rosa liess mich erst ein wenig zappeln», verrät Walter Studer. Nach zwei Monaten stand sie jedoch mit gepackten Koffern vor seiner Tür. Zwei Jahre verbrachte das Paar in der «Windy City», ehe die beiden beschlossen, die Zelte in den USA abzubrechen.

Karate, Golf und Reisen

1981 kehrten sie dann in die Schweiz zurück, heirateten an Walters 30. Geburtstag. «Damit er unseren Hochzeitstag nie vergisst», sagt Anna Rosa Studer mit einem Augenzwinkern. Und ein Jahr später machte Walter seine Schmach am Jasstisch wett – dank einer Einladung für die TV-Sendung «Samschtig-Jass». «Ich habe dem damaligen Moderator Jürg Randegger einen Brief geschrieben, dass ich amtierender Jasskönig von New York sei, und das hat ihn wohl überzeugt», sagt der Berner. «Ich habe gewonnen und meiner Frau doch noch gezeigt, dass ich ein begnadeter Jasser bin.»

Das Paar wurde sesshaft und erwarb ein Einfamilienhaus in Biglen BE, später kamen ihre beiden Buben zur Welt. «Wir haben ihnen das Jassen von klein auf beigebracht, sie teilen unsere Leidenschaft», sagt Walter. Mittlerweile sind Anna Rosa und er pensioniert und geniessen ihren Ruhestand. Von Ruhe ist im Hause Studer dennoch nicht die Rede. «Ich gebe drei Mal pro Woche Karate-Unterricht», sagt Anna Rosa Studer stolz. «Wir spielen Golf, reisen um die ganze Welt, besuchen jedes Jahr unsere Freunde in den USA und klopfen noch häufiger als früher einen Jass.»

Hol dir die Jass-Krone!

Seit dem 7. Oktober kannst du dich während 20 Spieltagen auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren.

Gespielt wird der allseits ­beliebte Schieber über 12 Runden. Pro täglichem Qualifikationsturnier kannst du zwei Partien spielen. Mit der Funktion «Freunde einladen» hast du die Möglichkeit, Bonuspartien zu erhalten.

Alle Spieler, die im Rahmen eines Qualifikationsturniers 1150 Punkte oder mehr erzielt haben, qualifizieren sich für den Halbfinal.

Während dem Halbfinal vom 27. bis 30. Oktober kannst du insgesamt fünf Partien spielen, davon werden die besten zwei in die Rangliste eingetragen. Die 100 Spielerinnen und Spieler mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das Finalturnier.

Unter allen Finalteilnehmern wird am 18. November 2022 im Theater Casino Zug der 6. Schweizer Meister oder die 6. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!

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