Zwischen einem Wäldchen und dem Bahnhof Weissenbühl im Süden von Bern liegt es, das Herz der Schweizer Beachvolley-Szene. Das Beachcenter Bern. Hier trainieren die Schweizer Nachwuchshoffnungen im gleichen Sand wie die Europameisterinnen Joana Mäder (31) / Anouk Vergé-Dépré (31). Doch die Tage dieser Talentschmiede sind gezählt.
In nicht einmal zwei Jahren wird das Leistungszentrum der Schweizer Beach-Nationalmannschaft abgerissen. Es muss einem neuen Schulhaus weichen. Besonders reut das die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin und Bernerin Anouk Vergé-Dépré: «Hier findet ein riesiger Wissensaustausch zwischen Jung und Alt statt. Und es gibt schweizweit fast keine Hallen, wo ein ganzjähriges Training für alle Nationalteams möglich ist». Darum musste eine Alternative her. Und die nennt sich: «Home of Beach».
Nationales Leistungszentrum geplant
In der Berner Agglomeration soll direkt neben der Autobahn die grösste Beachsport-Infrastruktur der Schweiz entstehen. Nachdem der Verein Beachvolley Bern eine Petition mit über 3100 Unterschriften zum Erhalt des Beachcenters eingereicht hatte, lenkte der Stadtrat ein und stellte den Sportlern eine Parzelle in Ausserholligen zur Verfügung. Der Haken an der ganzen Sache: Die Finanzen.
Das Projekt ist gigantisch. Vier Stockwerke, vier Spielfelder auf dem Dach, vier Indoor-Felder. Dazu kommen vier weitere Felder im benachbarten Freibad Weyerli. Alles soll so nachhaltig wie möglich gebaut werden. Bezugstermin: Schon 2025! Von den benötigten 15 Millionen Franken müssen die Berner Beacher noch eineinhalb Millionen Franken durch Sponsoring und Gönner aufbringen.
Crowdfunding läuft
Dazu nutzen sie auch ein Crowdfunding. Einige Tausendernoten fehlen noch, um das Ziel von 80’000 Franken innerhalb der nächsten zwei Wochen zu erreichen. Dennoch ist Fritz Mühlethaler, Projektleiter des Home of Beach, gerührt von den fast 400 Einzelspenden. «Da sind Kinder dabei, die ihr Taschengeld spenden.» Sollte das Crowdfunding nicht erfolgreich sein, wäre es nicht das Ende des «Home of Beach»: «Uns war wichtig, dass jeder einen Teil beitragen kann», so Mühlethaler. Angewiesen sind die Beacher vielmehr auf die richtig grossen Sponsoringbeträge, um die Zukunft des Berner Beachsports zu sichern.