Vermutlich braucht es noch etwas Zeit, bis Tanja Hüberli und Nina Betschart realisieren, dass sie in Hamburg soeben die erfolgreichste Weltmeisterschaft eines Schweizer Frauen-Duos gespielt haben. Sie werden Vierte – und beeindrucken auf dem Weg ins Spiel um Bronze vor allem mit ihrer Entschlossenheit und mentalen Stärke.
Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinal drehen die Schweizerinnen das Spiel nach verlorenem Startsatz noch, wenden dabei mehrere Matchbälle ab und gewinnen im Tiebreak. Im Halbfinal gegen die Kanadierinnen Pavan/Melissa gelingt ihnen dies äusserst knapp nicht.
Doch diese erste Enttäuschung schütteln Hüberli und Betschart ab – und liefern sich gegen die Australierinnen Artacho/Clancy ein packendes Spiel um die Bronze-Medaille.
Sie holen im ersten Satz einen 5:10-Rückstand wieder auf, das 14:19 ist dann aber eine zu grosse Hypothek für Hüberli/Betschart und die Australierinnen – aktuell die Weltnummer 2 – gewinnen 21:18. Im Wissen, dass dies noch nichts zu bedeuten hat, zeigen die Schweizerinnen im zweiten Satz erneut eine Leistungssteigerung, führen zwischenzeitlich immer mal wieder – aber verlieren 20:22.
Viel Lob für Schweizerinnen
Am Ende entscheiden Details darüber, dass Hüberli/Betschart die erste WM-Medaille eines Schweizer Frauen-Duos verwehrt bleibt. Allenfalls der etwas druckvollere Service der Australierinnen in wichtigen Momenten. Dennoch: Die Auftritte der Schweizerinnen wurden von Philippe Saxer, Direktor Beachvolleyball des Verbandes, als beste die er von einem Schweizer Frauen-Team je gesehen hatte, eingestuft. Der Fahrplan Richtung Tokio 2020 könnte aktuell nicht viel besser sein.