Schweizerinnen zählen zu Mitfavoritinnen an der Beach-EM
Unsere Beach-Girls trotzen Corona

Die Beachvolleyball-EM ist eine der wenigen Titelkämpfe im Corona-Sportjahr, die stattfinden. Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré erzählen, wie die Situation in Lettland ist. Und was die grosse Herausforderung ist.
Publiziert: 15.09.2020 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2020 um 09:51 Uhr
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Anouk Vergé-Dépré (l.) und Joana Heidrich wollen an der EM in Jurmala (Let) einen Podestplatz anpeilen.
Foto: Christian Merz
Nicole Vandenbrouck

Ein Sommer voller unzähliger Trainingseinheiten, kaum Spielpraxis, nur kleine Turniere statt grosser Events. Logisch freuen sich die Beachvolleyball-Duos, dass die Austragung der Europameisterschaft möglich gemacht worden ist.

Doch über dem sportlichen Höhepunkt der Saison hängt eine dunkle Wolke der Ungewissheit. Funktionieren die Schutz- und Sicherheitsmassnahmen? Nehmen die Spielerinnen und Spieler ihre Eigenverantwortung ernst genug? Können sie die besonderen, weil noch nie dagewesenen Umstände ausblenden und sich auf den Sport fokussieren? Das sind nur einige der brennenden Fragen. Joana Heidrich (28) und Anouk Vergé-Dépré (28) liefern Antworten.

Nach ihrer Landung wurde das Duo direkt abgefangen und ins Flughafenhotel gebracht, wo alle Corona-Tests stattfinden. «Für die vierstündige Wartezeit auf das Ergebnis bekamen wir ein Hotelzimmer», erzählt Heidrich. Erst nach dem positiven Resultat durften die Teams und ihr Staff am späten Sonntagabend ins Spielerhotel dislozieren, wo sie in einem Trakt fern anderer Gäste untergebracht sind.

«Eine solche Bubble macht sicher Sinn», sagt Vergé-Dépré, die vor drei Jahren die Spielergewerkschaft mitgründete. «Doch es braucht auch die Eigenverantwortung von allen von uns, was das Maskentragen und Desinfizieren betrifft», appelliert die Bernerin.

Verwirrung um Titelverteidigerin

Insbesondere, nachdem folgender Fakt für Kopfschütteln in der Bubble gesorgt hat: Noch vor wenigen Tagen erst wurde vom lettischen Verband vermeldet, dass Tina Graudina (22) positiv auf Covid-19 getestet wurde und sie deshalb ihren Titel nicht verteidigen kann an der Seite von Anastasija Kravcenoka. Gestern dann die News, dass ein weiterer Test plötzlich negativ war und die Lettinnen nun doch im EM-Turnier sind... Und auch Zuschauer sind zugelassen.

Heidrich und Vergé-Dépré müssen beide eingestehen, dass sich noch nicht das gleiche Gefühl eingestellt hat wie vor Titelkämpfen in der Vergangenheit ohne Corona. «Die Herausforderung wird sein, voll in den Wettkampf-Modus zu kommen und die Umstände und Ungewissheit ausblenden zu können», so Vergé-Dépré. An dieser Thematik haben sie mit Mentaltraining gearbeitet.

Finden die als Nummer 3 des Turniers gesetzten Heidrich/Vergé-Dépré und auch unsere Nummer 1 der Setzliste, Tanja Hüberli und Nina Betschart, ihren Fokus, zählen beide Duos zu den Mitfavoritinnen einer EM-Medaille.

Die ersten Gruppenspiele der Schweizer Duos
Dienstag, 15. September
12.00 Uhr (11.00 Uhr Schweizer Zeit): Tanja Hüberli/Nina Betschart (Sz/1) – Brzostek/Gromadowska (Po/32)
12.00 Uhr (11.00 Uhr Schweizer Zeit): Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré (Sz/3) – N. Strauss/T. Strauss (Ö/30)
Mittwoch, 16. September
11.00 Uhr (10.00 Uhr Schweizer Zeit): Marco Krattiger/Florian Breer (Sz/25) – Windisch/Carambula (It/8)
13.00 Uhr (12.00 Uhr Schweizer Zeit): Adrian Heidrich/Mirco Gerson (Sz/12) – Dollinger/Winter (De/21)

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