Die Begrüssung vor dem Spiel ist professionell, man würde nicht ahnen, dass sich in diesem WM-Sechzehntelfinal zwei Schwestern gegenüberstehen: Zoé Vergé-Dépré (24) fordert mit ihrer Partnerin Esmée Böbner (22) ihre ältere Schwester Anouk (30) und Joana Heidrich (30) heraus. Denn: Ein Selbstläufer ist dieses Schweizer Duell für die Favoritinnen, die Olympia-Dritten von Tokio, keineswegs.
Das jüngere Duo schockt die Europameisterinnen von 2020 mit dem Gewinn des ersten Satzes. Böbner überzeugt mit starken Service, so setzt sie Heidrich und Anouk Vergé-Dépré immer wieder unter Druck. Beim routinierten Team hingegen landen öfter Bälle im Netz. Ein Ass von Böbner ist es, das den ersten Satzball bringt bei 21:20, den sie verwerten.
Und sie schnuppern am Coup! Nachdem sie einen langen Ballwechsel zum 9:8 für sich entschieden haben, punkten Böbner/Vergé-Dépré konstant weiter, liegen 14:10 vorne. Doch diese Führung verwalten sie nicht zum Überraschungssieg. In der Endphase flattern wohl etwas die Nerven, die Eigenfehler häufen sich. Da zahlt sich die Erfahrung von Heidrich/Vergé-Dépré aus, die sich den Satz mit 21:17 holen. Der Widerstand der jungen Schweizerinnen ist im Tiebreak nach einem Servicefehler gebrochen, die Favoritinnen marschieren durch zum 15:7 und in den WM-Achtelfinal.
Achtelfinals am Donnerstag
Dort treffen Heidrich/Vergé-Dépré auf das lettische Duo Kravcenoka/Graudina (19 Uhr), das sie bereits in der Gruppe besiegt haben.
Auch Tanja Hüberli und Nina Brunner können im Achtelfinal ran, sie spielen gegen die US-Girls Kolinske/Hughes (15 Uhr). Dies nachdem die Europameisterinnen den Sechzehntelfinal gegen Placette/Richard überstanden haben. Beim 2:1-Sieg gegen die Französinnen sind sie alles andere als sattelfest. Mit Eigenfehlern halten sie ihre Gegnerinnen im Spiel. Nach klarem Startsatz (21:14) müssen sich Hüberli/Brunner im zweiten Satz geschlagen geben (20:22). Auch im Tiebreak müssen sie sich durch eine harzige Phase kämpfen, bis der Sieg (15:11) feststeht.
Im Achtelfinal gegen Kelley Kolinske und Sara Hughes könnten sie Revanche nehmen, vor drei Monaten verloren sie knapp gegen die Amerikanerinnen (17:21, 19:21).