Nach verlorenem EM-Halbfinal
«JoAnouk» spielen um Bronze

Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré kommen im Halbfinal an der EM in Moskau nicht auf Touren und verlieren gegen die Polinnen Wojtasik /Kociolek 1:2.
Publiziert: 10.08.2019 um 11:28 Uhr
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Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré können im EM-Halbfinal nur phasenweise eine starke Leistung abrufen.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Die Ausgangslage für den Halbfinal an der Beachvolleyball-EM in Moskau ist eigentlich klar: Heidrich/Vergé-Dépré in Topform müssten die Polinnen Wojtasik /Kociolek im Griff haben. Doch hier die Krux: Die Schweizerinnen sind noch nicht bei ihrer Bestleistung angelangt. Routine und Spielpraxis fehlen, vor allem bei Blockspielerin Heidrich nach ihrer Verletzungspause.

So ist es keine Überraschung, dass die Polinnen vorzugsweise auf Heidrich servieren, die in der Annahme noch nicht die gewohnte Sicherheit zeigt. Die Bedingungen in Moskau sind erneut garstig, der strömende Regen vereinfacht das Spiel nicht. Und so wechseln sich beide Teams mit haarsträubenden Eigenfehlern ab.

Spielübersicht und Varianten fehlen

Herausgespielte Punkte sind im Startsatz selten. Bei «JoAnouk» fehlen Spielübersicht und Variantenreichtum. Bei ihren Angriffsbällen suchen sie zu sehr die Linien und damit das Risiko – der Plan geht nicht immer auf, sondern der Ball zu oft auch ins Out. In der Endphase aber gelingen die Punkte und die Schweizerinnen holen sich den 21:18-Satzsieg.

Den Grössenvorteil können Heidrich (1.90 m) und Vergé-Dépré (1.84 m) gegenüber den viel kleineren Polinnen Wojtasik (1.79 m) und Kociolek (1.75 m) nicht wunschgemäss ausspielen. Mit den Angriffen der Linkshänderin Wojtasik bekunden sie auch im zweiten Satz weiterhin Mühe.

In der Annahme sind die Schweizerinnen lange zu statisch, sie handeln sich einen Drei-Punkte-Rückstand ein. Doch dann drehen sie auf, gleichen zum 18:18 aus mit einem Heidrich-Block – nur um danach die Polinnen mit Eigenfehlern wieder ins Spiel zu lassen. Wojtasik/Kociolek holen sich den Satz mit 21:18.

Im Tiebreak sind die Polinnen entfesselter. Sie wechseln ihre Strategie und forcieren das Spiel auf Vergé-Dépré, die anfälliger auf Unsicherheiten geworden ist. Sowohl in der Annahme wie auch in den Angriffen fehlt die Präzision. So erschweren sich die Schweizerinnen ihr Spiel selber. Wojtasik/Kociolek ziehen davon, den Rückstand können Heidrich/Vergé-Dépré nicht mehr wettmachen – 8:15.

Nur wenn sie diese Niederlage rasch abhaken können, winkt den Schweizerinnen im Bronze-Spiel eine realistische Chance auf die Medaille. Um 17.30 Uhr (live auf SRF 2) treffen sie auf die Spanierinnen Liliana/Elsa.

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