Schreckmoment im Startsatz des Finalspiels in Doha (Kat) zwischen Hüberli/Brunner und den Holländerinnen Stam/Schoon. Die Schweizerinnen haben sich eine Drei-Punkte-Führung erspielt, ihre Gegnerinnen kommen langsam wieder ran. Nach einem Block bleibt Hüberli im Sand sitzen, hält sich das linke Knie. Hat sie sich bei der Landung verletzt? Die 30-Jährige spielt zunächst weiter, Schoon setzt den Ball ins Out – und Hüberli verlangt nach dem medizinischen Timeout. Da führen die Schweizerinnen 19:17.
Es vergehen bange Minuten. Hüberli bewegt sich, macht Kniebeugen, schüttelt den Kopf. Doch die 1.90 m grosse Blockspielerin entscheidet sich, weiterzuspielen. Bei den nächsten Bällen landet sie noch verhalten im Sand, trotzdem sichern sich die Schweizerinnen den Satz mit 22:20.
Den Schwung können sie jedoch nicht mitnehmen. Schnell lassen sie sich abhängen im zweiten Satz. Als die Holländerinnen vier Punkte in Serie verbuchen, sind drei davon Eigenfehler der Schweizerinnen. Der Rückstand wächst auch mal auf sieben Zähler an, eine zu grosse Hypothek. Hüberli/Brunner müssen den Satz 14:21 abgeben.
Auch ins entscheidende Tiebreak startet unser Duo holprig, liegt sofort zurück und nimmt beim Stand von 0:3 ein Timeout. Das bringt sie noch nicht wieder auf Kurs. Doch Hüberli und Brunner beissen sich entschlossen ins Spiel zurück und fordern die Holländerinnen. Es ist ein hochstehendes Duell.
Abwehrspielerin Schoon gräbt unglaubliche Bälle aus, die Schweizerinnen müssen im Angriff ihr Können auspacken. Doch nach der Aufholjagd zum 7:7 wendet sich das Blatt wieder. Obwohl Hüberli mit einem Block und Brunner mit einem Ass in der Schlussphase nochmals punkten, verwerten die Holländerinnen den vierten Satzball zum 15:11 und zum Turniersieg.
Für Hüberli/Brunner ist diese Silber-Medaille dennoch ein geglückter Start. Denn das Turnier in Doha markierte nicht nur den Auftakt in die Beach Pro Tour 2023, sondern auch den Startschuss in die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Und dass Europameisterinnen bereits in Top-Form sind, haben sie mit ihrem Steigerungslauf nach der Gruppenphase bewiesen.
