Nach 8 Jahren und Olympia-Bronze
Beach-Duo Mäder/Vergé-Dépré geht getrennte Wege

30 Stunden vor ihrem ersten EM-Spiel in Den Haag geben Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder bekannt, dass sie ab Ende August getrennte Wege gehen. An einen Rücktritt denken sie aber noch nicht.
Publiziert: 12.08.2024 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 14:52 Uhr
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Joana Mäder (l.) und Anouk Vergé-Dépré werden Ende August an der SM in Bern ein letztes Mal zusammen spielen.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Ihre acht gemeinsamen Jahre waren geprägt von sportlichen Hochs, körperlichen Rückschlägen und mentalen Herausforderungen. Und in den letzten Monaten vom immensen Druck, im Olympia-Rennen auf den Paris-Zug aufspringen zu können. Doch dieses grosse Ziel haben Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder verpasst. Als dies Anfang Juni Gewissheit wurde, war es eine bittere Enttäuschung für die beiden 32-Jährigen.

Zwei Monate nach diesem Olympia-Frust und nur 30 Stunden vor ihrem ersten Einsatz an der EM in Den Haag (Ho) geben Vergé-Dépré und Mäder nun ihre Trennung bekannt. Die Europameisterschaft ist das erste von noch drei gemeinsamen Turnieren (Elite16 in Hamburg, Schweizermeisterschaft in Bern). «Diese Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen, sondern in den letzten Wochen gereift», sagt Mäder.

Die verpasste Olympia-Quali sei aber nicht primär ausschlaggebend, es sei einfach der Zeitpunkt für eine Neuorientierung gekommen. Vergé-Dépré betont: «Wir möchten es nach Monaten des Drucks vor allem nochmals geniessen, zusammenzuspielen und uns als Team von den Fans verabschieden.»

Mäder nimmt eine Auszeit

Wie es für die beiden Beachvolleyballerinnen nach den Schweizermeisterschaften Ende August sportlich weitergeht, ist noch nicht klar. Sicher ist jedoch, dass weder Vergé-Dépré noch Mäder an einen Rücktritt vom Spitzensport denken. «Ich habe noch viel Spass am Beachvolleyball und Lust auf ein neues Projekt, eine neue Partnerschaft. Ich werde mir Zeit nehmen und schauen, welche Optionen sich ergeben», sagt Vergé-Dépré.

Mäder wird sich eine Auszeit nehmen, mindestens bis Ende Jahr. «Die vergangenen Jahre waren sehr anstrengend. Ich möchte meiner Schulter, aber auch meinem Kopf eine Pause geben, mehr Zeit zuhause mit meinem Mann verbringen und dann weiterschauen.»

Höhepunkte und Rückschläge

Der grösste Erfolg von Vergé-Dépré und Mäder (bis 2023 Heidrich) war der Olympia-Bronze-Triumph 2021 in Tokio. Damit schrieb das Duo Geschichte, weil es das erste Schweizer Frauen-Beachteam war, das eine Olympia-Medaille gewonnen hat. «Ein unglaublicher Moment, auf den ich mit Stolz und Freude zurückblicke», sagt Vergé-Dépré. «Dieses Erlebnis war sehr emotional, wird uns immer verbinden und unvergesslich bleiben», sagt Mäder. Zudem holten sie sich 2020 den EM-Titel.

Diese Medaillen feierte das Duo, nachdem sich Mäder von einer langwierigen Rückenverletzung, die sie 2018 operieren musste, erholt hatte. Der grösste Rückschlag aber traf das Team bei der WM 2022 im Bronze-Spiel, als sich die Blockerin bei einem Service schwer an der Schulter verletzt hatte. In den letzten zwei Jahren ordnete sie alles dem Kampf unter, wieder an die Weltspitze zurückzukehren.

Die Duos an der EM

Das erste von drei Abschiedsturnieren ist für Vergé-Dépré und Mäder nun die EM. Sie sind aber nicht die einzigen Schweizer dort. Nur eine Woche nach ihrem Viertelfinal-Out beim Olympia-Turnier in Paris schlagen Esmée Böbner (24) und Zoé Vergé-Dépré (26) ebenfalls an der EM auf. Sie sind am Sonntag an ihren Spielort Apeldoorn gereist. Gegen eine EM-Teilnahme haben sich die Olympia-Bronze-Gewinnerinnen Tanja Hüberli (31) und Nina Brunner (28). Sie nahmen am Sonntag in Paris noch an der Schlussfeier teil und reisten am Montag in die Schweiz zurück.

Die Männer-Duos greifen dann am Mittwoch ins EM-Geschehen ein. Von den Schweizern sind Marco Krattiger/Florian Breer und Quentin Métral/Yves Haussener am Start.

Die EM-Gruppenspiele der Schweizer Duos

Dienstag, 13. August: Vergé-Dépré/Mäder – Schieder/Borger (De), 2:1. 21.15 Uhr: Esmée/Zoé – Davidova/Khmil (Ukr).

Mittwoch, 14. August: 10.40 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Carro/Gonzales (Sp). 11.00 Uhr: Esmée/Zoé – Plesiutschnig/Schützenhöfer (Ö). 15.00 Uhr: Losiak/Bryl (Po) – Métral/Haussener. 15.00 Uhr: Hammarberg/Waller (Let) – Krattiger/Breer.

Donnerstag, 15. August: 11.00 Uhr: L. Pfretzschner/Winter (De) – Krattiger/Breer. 12.00 Uhr: Brouwer/Meeuwsen (Ho) – Métral/Haussener. 18.00 Uhr: Ranghieri/Carambula (Ita) – Métral/Haussener. 19.00 Uhr: Krattiger/Breer – Plavins/Fokerots (Let).

Eine Woche nach ihrem letzten Olympia-Auftritt im Viertelfinal von Paris schlagen Esmée Böbner (r.) und Zoé Vergé-Dépré an der EM in Holland auf.
keystone-sda.ch

Dienstag, 13. August: Vergé-Dépré/Mäder – Schieder/Borger (De), 2:1. 21.15 Uhr: Esmée/Zoé – Davidova/Khmil (Ukr).

Mittwoch, 14. August: 10.40 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Carro/Gonzales (Sp). 11.00 Uhr: Esmée/Zoé – Plesiutschnig/Schützenhöfer (Ö). 15.00 Uhr: Losiak/Bryl (Po) – Métral/Haussener. 15.00 Uhr: Hammarberg/Waller (Let) – Krattiger/Breer.

Donnerstag, 15. August: 11.00 Uhr: L. Pfretzschner/Winter (De) – Krattiger/Breer. 12.00 Uhr: Brouwer/Meeuwsen (Ho) – Métral/Haussener. 18.00 Uhr: Ranghieri/Carambula (Ita) – Métral/Haussener. 19.00 Uhr: Krattiger/Breer – Plavins/Fokerots (Let).

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