Für die Europameisterinnen platzt an der WM in Rom (It) der Medaillen-Traum: Tanja Hüberli und Nina Brunner scheiden im Achtelfinal aus. Es ist eine bittere 0:2-Niederlage (19:21, 9:21) gegen die US-Girls Kelley Kolinske und Sara Hughes, die für die Schweizerinnen das abrupte Turnierende bedeutet.
Bitter deshalb, weil nach einem umkämpften und engen Startsatz im zweiten Satz nicht mehr viel geht. Der Grund? Physische Probleme. Nach dem Punkt zum 5:3 für die Amerikanerinnen bleibt Hüberli im Sand stehen, die Blockspielerin muss sich in einem medizinischen Timeout mehrere Minuten lang behandeln lassen. Sie hat sich an der Schulter verletzt.
Bis Hüberli wieder aufs Feld zurückkehrt, halten sich die Gegnerinnen und Brunner warm. Doch nach der Wiederaufnahme des Spiels ist schnell klar, dass die Schweizerinnen nicht wieder zu ihrer Topleistung finden, die es für eine Wende bräuchte. Kolinske/Hughes ziehen rassig davon, die Gegenwehr ist so gut wie eben noch möglich, gefährdet die US-Girls jedoch nicht mehr ernsthaft. Der Rückstand von Hüberli/Brunner ist zu gross.
Dabei sieht es zunächst nach einem hochstehenden Spiel aus. Die beiden Duos liefern sich viele Rallys, also lange Ballwechsel, um den Einzug in den Viertelfinal. Dabei entpuppt sich für die Schweizerinnen die US-Abwehrspielerin Hughes als Knacknuss. Die 27-Jährige ist omnipräsent in der Verteidigung und gräbt unglaubliche Bälle aus. Zudem punktet sie ab und an, indem sie eine Annahme direkt ins Feld der Schweizerinnen setzt. Die Hüberli/Brunner bleiben ihnen noch auf den Fersen, bis sie den zweiten Satzball verwerten.
Heidrich/Vergé-Dépré in den Viertelfinals
So halten Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré die Hoffnung am Leben, dass die Schweizer Frauen bei Weltmeisterschaften erstmals eine Medaille gewinnen. Die Olympia-Dritten von Tokio 2021 bezwingen bei den Titelkämpfen in Rom in den Achtelfinals das lettische Paar Anastasija Kravcenoka/Tina Graudina 24:22, 21:10.
Die Zürcherin und die Bernerin werden im ersten Umgang für eine Nachlässigkeit beinahe bestraft worden. Sie bringen eine 20:15-Führung nicht in trockene Tücher und müssen noch den Ausgleich (20:20) hinnehmen. Im 2. Satz gehen die von den Buchmachern klar stärker eingestuften Heidrich/Vergé-Dépré konzentrierter ans Werk.
Sie messen sich in den Viertelfinals nun ihrerseits mit den US-Ladys Kolinske/Hughes. (N.V./sda)