Nach dem verlorenen Halbfinal gegen die Deutschen Laboureur/Sude finden Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré nie so richtig ins Bronze-Spiel gegen Pavan/Humana-Paredes. Die Kanadierinnen, die letzte Woche das Major-Turnier in Porec (Kro) gewonnen haben, sind vor allem am Netz eine Macht – dank der 1.96 m grossen Blockerin Sarah Pavan.
Sie wird für die Schweizerinnen zu einem Hindernis, für dessen Überwindung sie zu selten eine Lösung finden. Bis zur Mitte des ersten Satzes halten Heidrich/Vergé-Dépré noch gut mit, bei 12:15 nehmen sie ihr Timeout, doch sie punkten zu keiner Zeit so gnadenlos wie ihre Gegnerinnen.
Übers ganze Turnier hinweg zeigten die Schweizerinnen eine beeindruckende Entschlossenheit, bewiesen Moral bei insgesamt zehn (!) abgewehrten Matchbällen und kämpften sich immer zurück. In diesem Bronze-Spiel aber gelingt es den beiden 25-Jährigen nicht mehr. Die Luft ist draussen, die Block-Stärke der Kanadierinnen zermürbend. So geht der zweite Satz 12:21 verloren.
Der Trost: es ist trotzdem die bisher beste und konstanteste Leistung dieses Duos, das wohlbemerkt erst auf diese Saison hin neu formiert worden ist.
Bei den Männern ist für Nico Beeler und Marco Krattiger im Achtelfinal Schluss, sie verlieren gegen die Polen Kantor/Losiak 0:2 (17:21, 12:21).
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So lief am Morgen der Halbfinal
Die erste Niederlage am Major-Turnier in Gstaad ist für Joana Heidrich (25) und Anouk Vergé-Dépré die bitterste: 1:2 verlieren sie den Halbfinal gegen die Deutschen Chantal Laboureur und Julia Sude. Fünf Matchbälle ihrer Gegnerinnen wehren sie zunächst grandios ab, verpassen aber die Chance wegen eines Missverständnisses in der Annahme, sich einen Siegesball zu erspielen. Und so verwerten die Deutschen ihren 6. (!) Matchball und ziehen in den Final ein. Noch immer hat es in Gstaad in 18 Jahren noch kein Schweizer Team ins Endspiel geschafft.
Dabei sah es im Startsatz ganz nach dieser Premiere aus. Heidrich/Vergé-Dépré dominierten, spielten selbstbewusst und punkteten konstant. Die Angriffe hart und präzise, Heidrichs Arbeit am Block hilfreich, so fanden die Deutschen kaum ins Spiel. Deshalb passten sie im zweiten Satz vor allem ihr Angriffsspiel entscheidend an. Um Heidrichs Blockstärke zu umgehen, verzichtete vor allem Laboureur auf hart geschlagene Angriffe, sondern punktete vermehrt mit Shots über den Block oder an ihm vorbei. Dies erschwerte vor allem die Abwehr für Vergé-Dépré erheblich.
Keine drei Stunden Erholung
Im Tiebreak brauchten die Schweizerinnen einige Bälle, um sich neu zu orientieren. Danach aber entwickelte sich erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Heidrich/Vergé-Dépré erstmals mit 7:6 in Führung gehen konnten. Im Gegensatz zum Viertelfinal ist das Happyend dieses Krimis nicht für die Schweizerinnen geschrieben.