Bereits die sechste Saison spielen sie zusammen, sind dabei zu Freundinnen sowie zu einem funktionierenden Duo geworden. Keine Selbstverständlichkeit im Beachvolleyball. Isabelle Forrer (34) und Anouk Vergé-Dépré (24) bilden die grosse Konstante der Schweizer Beach-Teams.
Und sie sind unsere schärfste Waffe. Isa und Anouk haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und der Weltspitze angenähert – auch dank ihrer Zuversicht und dem Vertrauen ineinander. Derzeit sind sie im Olympia-Ranking auf dem 11. Platz und somit das beste Schweizer Team vor Nadine Zumkehr und Joana Heidrich, das auf Platz 13 steht.
Zusammengefunden haben sie, weil Forrers Partnerin Sarah Meyer Suarez ihre Karriere 2010 beendete. «Ich stand an einem Wendepunkt», erinnert sich die Abwehrspielerin. Forrer konnte sich vorstellen, mit einer jungen, ambitionierten Blockerin an ihrer Seite nochmals Gas zu geben und hohe Ziele zu stecken.
Sie fragte Vergé-Dépré an – die damals erst 18-Jährige spielte Hallenvolleyball bei Sm’Aesch Pfeffingen. Beachvolley wurde für sie erst langsam zum Thema. Doch weder das noch der Altersunterschied schreckten Forrer. «Anouk war keine typische 18-Jährige, sie hatte eine reifere Persönlichkeit», erzählt sie. «Sie war ein Glücksgriff.»
Sechs Jahre später sitzen die beiden Beacherinnen am Ufer des Bielersees, wo sie die Heim-EM bestreiten, und realisieren, was sie in den letzten Jahren erreicht haben – mit einem perfekten Timing. Zwei Monate vor Olympia gehören sie zu den besten Teams Europas und damit zu den Mitfavoritinnen in Biel. Seit dem Open-Sieg in Xiamen (China) Mitte April und dem damit verbundenen Sprung im Olympia-Ranking ist auch der Traum von Rio realer geworden.
«Der Halbfinal ist das Ziel»
Auf dem Weg dahin ist die Heim-EM in Biel ein Highlight. Nach dem fünften EM-Platz 2015 strebt das Duo mindestens denselben Effort an. «Der Halbfinal ist das Ziel», präzisiert Forrer. Das Potenzial dafür die beiden unbestritten.
«Unser Spiel hat eine Struktur, und wir kennen die Gedankengänge voneinander», erklärt Vergé-Dépré. Dass sie auch neben dem Feld harmonieren, ist eine Stärke von unschätzbarem Wert.