Heidrichs kehrt nach ihrer Verletzung nach Gstaad zurück
«Meine Verletzung hat uns als Team gestärkt»

Nach ihrer Leidenszeit kämpft sich Joana Heidrich (27) mit Anouk Vergé-Dépré (27) wieder zurück an die Spitze.
Publiziert: 11.07.2019 um 20:08 Uhr
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Vor einem Jahr endete das Turnier in Gstaad für Joana Heidrich mit schlimmen Schmerzen.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

So schlimme Schmerzen habe sie noch nie gehabt. Für Joana Heidrich endete das Major-Turnier in Gstaad vor einem Jahr abrupt. Bandscheiben-Vorfall, OP, Reha. Dass ihr der Körper die Grenzen aufgezeigt hat, damit haderte die Blockerin weniger als mit dem Wissen, dass sie ihre Partnerin Anouk Vergé-Dépré im Stich lassen musste. «Es tat mir so leid für sie», sagt die 27-Jährige.

Nach dem Saisonabbruch musste sich Heidrich neu orientieren, spielte ein Turnier mit ihrer Schwester Zoe (21) sowie eines mit ihrem Idol Kerri Walsh (40, USA). «Jede von uns ging ihren Weg», so Vergé-Dépré, «das war komisch und schwierig. Denn ich litt mit Joana mit.»

Den Rhythmus wieder zu finden, dauerte länger

Die Abhängigkeit in einem Zweier-Team. Beide Spielerinnen müssen geduldig sein, die verletzte wie die fitte. «Es war das schwierigste, aber auch das lehrreichste Jahr meiner Karriere», sagt Heidrich. Sie hat die Erkenntnis gewonnen, dass nicht alles selbstverständlich ist im Sport, und sie hat ihren Körper besser kennengelernt.

Die OP wie auch die Reha verliefen gut, dennoch muss die 1,90 Meter grosse Beacherin akzeptieren, dass sie länger braucht als erwartet, um den Spiel-Rhythmus wieder zu finden. Was deswegen nicht leicht ist: «Wir wussten, wenn die Resultate nicht gleich stimmen, müssen wir an den Turnieren durch die Quali-Mühlen», sagt Heidrich.

Diese sind vor allem im Jahr vor Olympia, in dem alle Duos auf Punktejagd sind, brutal hart. Heidrich/Vergé-Dépré kämpften sich nach zuvor zwei 25. Rängen und einem 17. Platz in Warschau durch die Quali ins Hauptfeld, wurden noch Neunte, wie zuletzt an der WM in Hamburg.

Die Leistungskurve auf dem beschwerlichen Weg zurück an die Spitze zeigt rechtzeitig nach oben. «Meine Verletzung hat mich und auch uns als Team gestärkt», ist sich Heidrich sicher. Jetzt soll es mit grossen Schritten vorwärtsgehen. Auch Richtung Olympische Spiele 2020 in Tokio.

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