Auf der World Tour bestreiten die Schweizer Duos das zweite grosse Turnier. Weil es im chinesischen Xiamen stattfindet, muss nebst den Sport ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung gelegt werden. Die Koffer sind also nicht nur voller Sportutensilien – sondern Esswaren!
Blockspielerin Tanja Hüberli (25) zählt auf, was sie alles im Gepäck hatte: «Ein Kilo Müesli, zweieinhalb Kilo Läderach-Schoggi, 800 Gramm Nüsse, Reis- und Maiswaffeln, Chia- und Leinsamen, Datteln, Cashew- und Kokosmilch.» Denn auf tierische Produkte verzichten sie, ihre Partnerin Nina Betschart (22) wie auch das andere Frauen-Duo, Joana Heidrich (26) und Anouk Vergé-Dépré (26) in China praktisch vollständig.
Aus gutem Grund, wie Vergé-Dépré erklärt: «Die Schlachttiere werden hierzulande mit dem Hormon Clenbuterol gezüchtet. Das steht auf der Dopingliste und würde bei uns bei einem Test anzeigen.» Die Abwehrspielerin hat deshalb als Ersatz Proteinpulver dabei und ebenfalls Müesli. Ihre Blockerin Heidrich setzt auf Thunfisch aus der Dose.
Vom chinesischen Angebot wird höchstens Reis oder Gemüse verzehrt. «Bei manchen Dingen auf dem Frühstücksbüffet weiss ich nicht mal, was es genau ist. Und das Brot ist kaum vergleichbar und nahrhaft», so Vergé-Dépré, die auch Trockenfrüchte, Darvida, Nüsse und Proteinriegel dabei hat. Die Männer haben Trockenfleisch dabei.
Die optimale Ernährung hat sich bei Heidrich/Vergé-Dépré ausbezahlt, sie holen den Gruppensieg und damit den direkten Einzug in den Achtelfinal, den sie am frühen Samstagmorgen Schweizer Zeit gegen die Amerikanerinnen Claes/Hochevar spielen. Bitter: Die US-Girls haben zuvor im Sechzehntelfinal Hüberli/Betschart aus dem Turnier geschmissen – mit einem 32:30 im Tiebreak! Und auch Heidrich/Vergé-Dépré müssen dran glauben: 1:2 (21:17, 18:21, 18:20).
Bei den Männern haben es überraschend Adrian Heidrich (23) und Mirco Gerson (25) über die Quali ins Hauptfeld geschafft, und dort mit zwei Siegen ebenfalls direkt in den Achtelfinal, wo ebenfalls am Samstag die Tschechen Perusic/Schweiner warteten. Dort gibts eine knappe Niederlage: 1:2 (20:22, 21:17, 13:15).