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Die WM-Vierten spielen ab heute am Major-Turnier in Gstaad
Hüberli und Betschart wollen hoch hinaus

Mit ihrem 4. Platz an der WM haben Tanja Hüberli und Nina Betschart auch sich selber überrascht. Das Vertrauen in ihre Fähigkeiten ist nun noch stärker.
Publiziert: 10.07.2019 um 19:13 Uhr
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Gewachsen ist bei Tanja Hüberli und Nina Betschart (oben) mit dem 4. WM-Platz das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Foto: ©MELANIE DUCHENE
Nicole Vandenbrouck

Gehts um Titelkämpfe, mischen Tanja Hüberli (26) und Nina Betschart (23) vorne mit. Vor einem Jahr trumpften sie an der EM mit der Silber-Medaille auf. Am letzten Wochenende wurden sie an der WM Vierte. Um diese Leistung richtig einzuordnen, die Emotionen zu verarbeiten, bleibt nicht viel Zeit. «Es ist schwierig, dass gleich das nächste Turnier folgt», sagt Hüberli, «aber Gstaad ist sicher das beste Turnier, um die letzte Woche abhaken zu können.»

Hat diese Super-WM nun die Erwartungen in die Höhe geschraubt? Die eigenen Ansprüche? Soweit wollen es Hüberli und Betschart nicht kommen lassen, dass sie sich dadurch unter Druck setzen (lassen). Aber: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist gewachsen. «Wir wussten, dass wir gute Teams schlagen können», so Betschart, «aber wenn es passiert, ist es überwältigend.»

Laut der Abwehrspielerin sind sie und ihre Partnerin keine Sportlerinnen, die sich überschätzen. «Darum tut es uns gut, zu sehen, dass wir gegen die Besten bestehen können. Das ist keine Selbstverständlichkeit, und das macht uns noch stärker.»

Vielversprechende Trümpfe

Betschart und Hüberli beschreiben, dass man an der WM in einen Flow gekommen sei und die Aussenseiterrolle angenommen habe. Auch mit Hilfe des Sportpsychologen Lothar Linz (54), der bei Bedarf zur Seite stand. Zum Beispiel als Hüberli vor dem Halbfinal nervös wurde. «Er half beim richtigen Umgang mit dieser Nervosität und findet die richtigen Worte», erklärt die 1.90 m grosse Blockspielerin.

Ihre vielversprechenden Trümpfe sind, dass sie eine Einheit sind auf dem Feld, sich zu 100 Prozent unterstützen und nie aufgeben. Das bestätigt auch Frauen-Cheftrainer Sebastian Beck (36): «Sie haben als Team den gewissen Spirit und gehen zusammen durch dick und dünn. Die Überzeugung stimmt bei beiden überein.»

Auf dem (guten) Weg nach Tokio 2020 strebt das Duo nun noch mehr Konstanz an. Es ist sich bewusst, dass Gewinnpunkte zwar wichtig sind für die Olympia-Quali, «und der 4. WM-Platz war ein wichtiger Schritt», so Betschart. Aber es versteift sich nicht auf Resultate oder setzt sich höhere Platzierungen als Ziele. Und vor allem denkt es nicht zu weit in die Zukunft. Jetzt zählt nur das erste Spiel der Gruppenphase in Gstaad, wo Hüberli/Betschart bislang zweimal 17. und letztes Jahr Neunte wurden.

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