Die letzte Chance verspielt – Paris adieu
Olympia-Rennen vorbei für Vergé-Dépré/Mäder

Die dritte Niederlage im dritten Gruppenspiel bedeutet für Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder nicht nur das Turnier-Aus. Sondern auch das Aus im Kampf ums zweite Schweizer Olympia-Ticket. Böbner/Vergé-Dépré fahren nach Paris.
Publiziert: 07.06.2024 um 18:55 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2024 um 20:54 Uhr
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Der Traum einer erneuten Olympia-Teilnahme ist für das Beachvolleyball-Duo Anouk Vergé-Dépré (l.) und Joana Mäder vorbei.
Foto: Volleyball World
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

In den letzten zwei Jahren nach der schweren Schulterverletzung von Joana Mäder haben sie und ihre Partnerin Anouk Vergé-Dépré so einiges weggesteckt auf dem Weg hierhin.

Doch können die beiden Beachvolleyballerinnen ausblenden, dass es im dritten Gruppenspiel am Elite16 in Ostrava (Tsch) um alles geht? Darum, im Turnier zu bleiben. Und damit im Rennen um die Olympia-Qualifikation.

Schweizer Duo geht durch Hochs und Tiefs

Zur Erinnerung: Das Duo müsste sich mindestens für den Halbfinal qualifizieren, um im Olympia-Ranking den Punkterückstand auf Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré aufholen zu können. Dank des 2:1-Sieges im Direktduell in der Quali zogen Vergé-Dépré/Mäder ins Hauptfeld ein – doch in ihrer Gruppe taten sie sich schwer. Nach Niederlagen gegen die Holländerinnen Stam/Schoon sowie die Tschechinnen Hermannova/Stochlova liegt im dritten und letzten Gruppenspiel gegen die davor ungeschlagenen Kanadierinnen Melissa/Brandie alles auf der Linie.

Ein immenser Druck für Mäder und Vergé-Dépré. Das ultimative Duell ist geprägt von Hochs und Tiefs. Phasenweise läuft es für einige Punkte komplett an den Schweizerinnen vorbei, sie werden geblockt und kassieren Service-Asse. Dann setzen sie wieder ihre gesamte Entschlossenheit in Angriffsbälle und holen Rückstände auf. Doch Eigenfehler in entscheidenden Momenten geben den Kanadierinnen immer wieder Aufwind, sie holen sich den Startsatz mit 23:21.

Die Hypothek für Vergé-Dépré/Mäder wird immer grösser. Zu Beginn des zweiten Satzes handeln sie sich sogleich Rückstände ein, durchleben erneut ein Wechselbad der Gefühle, man sieht es ihnen an. Lange Ballwechsel gehen oft an Melissa/Brandie, die zudem mit einer Challenge richtig liegen zum 6:2. Die Schweizerinnen rennen dem Spiel hinterher, zwischen Hoffnung nach starken Bällen und Resignation nach vergebenen Punkten.

Die 15:21-Satzniederlage ist am Ende deutlich. Die Fassungslosigkeit in ihren Gesichtern auch. «Wir waren sehr, sehr nahe dran. Dennoch haben wir den Wettlauf gegen die Zeit verloren. Wir sind nun müde, körperlich und mental. Wir brauchen jetzt Zeit, alles zu verarbeiten», sagt Vergé-Dépré. Mäder ergänzt: «Die Enttäuschung ist riesig. Wir haben absolut alles gegeben für unseren Olympia-Traum. Wir haben uns nach meiner Schulterverletzung und der langen Pause zurückgekämpft, in einem Jahr 20 Turniere gespielt und nie aufgegeben, an unseren Erfolg zu glauben. Jetzt gerade bin ich untröstlich.»

Anouk Vergé-Déprés jüngere Schwester ist dabei

Mit dieser Pleite ist ihr Schicksal besiegelt, es ist ihre letzte Olympia-Chance gewesen. Die Bronze-Gewinnerinnen von Tokio haben sie verspielt.

Gleichzeitig bedeutet ihr Scheitern für Anouks jüngere Schwester Zoé Vergé-Dépré und deren Partnerin Esmée Böbner, dass sie ihre Plätze im Olympia-Zug nach Paris reservieren können. Sie haben es geschafft und sind neben Tanja Hüberli und Nina Brunner das zweite Beachvolley-Team, das die Schweizer Farben in Paris vertritt. Hüberli und Brunner befinden sich in Ostrava zudem im Aufwind. Nach drei Siegen stehen sie als Gruppensiegerinnen sowie direkte Viertelfinalistinnen fest.

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