Die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Dieses Abenteuer war das emotionale und sportliche Highlight für die Beachvolleyball-Spielerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré.
Damals noch mit anderen Partnerinnen, erlebten sie einen unvergesslichen Höhenflug. Heidrich wurde mit Nadine Zumkehr (32) Fünfte, verpasste den Halbfinal-Einzug um Haaresbreite. Vergé-Dépré spielte sich mit Isa Forrer (35, Rücktritt) auf Platz 9.
Blockerin Heidrich verewigte die fünf Ringe sowie das Rio-Logo als Tattoo. «Das hat eine Riesen-Bedeutung», sagt die 25-Jährige, «Olympia war immer mein Traum, seit ich 2004 gesehen habe, wie Kobel und Heuscher die Bronze-Medaille gewannen in Athen.» Beide Spielerinnen brauchten einige Wochen, um die Emotionen und Erfahrungen zu verarbeiten.
In Gedanken ist Rio immer mal wieder präsent. Neun Monate später reisen sie nun an jenen bedeutungsvollen Ort zurück. Vor dem Abflug waren beiden Spielerinnen gespannt, was sie in Brasilien erwarten wird. Nur schon die Ankunft am Flughafen war laut Heidrich etwas Besonderes und mit vielen Erinnerungen verbunden.
«An jeder Ecke habe ich Flashbacks»
Bereits letzte Woche trainierten die Schweizer Duos an der Copacabana, wo bei Olympia die imposante Arena stand, heute gemäss Vergé-Dépré aber wieder Normalität herrscht. «Nur auf den Strassen dorthin sind noch die Zeichen der Olympic Lane, also der speziellen Fahrspuren, zu sehen.» Am Donnerstag startet das Turnier, gespielt wird beim Olympic Park, wo bei Olympia die Tennismatches ausgetragen wurden.
«An jeder Ecke habe ich Flashbacks», beschreibt Vergé-Dépré, «im Sushi-Restaurant, an der Strandbar, die unser familiärer Treffpunkt war.» Die 25-Jährige bewohnt mit Heidrich zudem das gleiche Appartement, in dem damals ihre Eltern wohnten, die bei Olympia dabei waren.
Traurige Realität im ehemaligen Olympia-Dorf
«Es ist eine spezielle Rückkehr, weil man zurückblickt, was man hier alles erreicht hat. Es wird nochmal bewusst, dass hier so viele Athleten aus aller Welt, die besten aus jeder Disziplin, hergereist sind, um gegeneinander anzutreten. Und man war dabei, ein erfüllendes Gefühl.»
Traurig sei jedoch, dass das Olympic Village einfach leer stehe und viele Olympia-Infrastrukturen nicht genutzt werden und zerfallen. Und dass sie von Einheimischen darauf aufmerksam gemacht wurden, gewisse Gegenden zu meiden. Trotzdem: An der Copacabana fühlen sich unsere Beacherinnen wohl – weil dort ihr Sport, ihre Leidenschaft zuhause ist.