Sie brachen ihm das Bein. Drohten, seinen guten Ruf zu zerstören. Und stehen jetzt als Verlierer da. Nachdem Thabo Sefolosha im April 2015 Opfer von Polizeigewalt wurde, spricht ihm ein US-Gericht vier Millionen Dollar Schmerzensgeld zu. Für Sefolosha geht damit ein unschönes Kapitel seines Lebens endlich zu Ende.
«Ich bin erleichtert, dass das Ganze nach zwei Jahren jetzt endlich vorbei ist», sagt der NBA-Star zu BLICK. «Es waren zwei lange, intensive Jahre und ich bin froh, dass ich mich jetzt wieder komplett auf meine Familie und den Sport konzentrieren kann.»
Für Sefolosha sei es in erster Linie wichtig, dass er zuerst in allen Punkten unschuldig gesprochen worden sei. «Die Wahrheit kam dadurch ans Licht und wurde bestätigt», sagt er. «Ich konnte dies aber nicht so stehen lassen und wollte mit der Schadenersatzklage ein Zeichen setzen, dass diejenigen zur Verantwortung gezogen werden, die dies verschuldet haben.»
Das Geld, betont der 32-Jährige, sei aber nie sein Antrieb gewesen. «Es ging mir nie um das Geld an sich, weshalb ich über die Summe auch gar nicht gross sprechen möchte. Das amerikanische Rechtssystem ist eben so ausgelegt, dass solche Summen bei Schadenersatzklagen möglich sind.»
Viel mehr will der Spieler der Atlanta Hawks seine Geschichte nutzen, in den USA etwas zu bewegen. «Täglich werden Menschen in den USA Opfer von Polizeigewalt.» Sefolosha hat gegenüber den meisten von ihnen einen grossen Vorteil. «Meine finanzielle Situation als öffentliche Person hat es mir erlaubt, dies nicht einfach so hinzunehmen. Weshalb ich auch für alle anderen Opfer ein Zeichen setzen wollte.»
Sefolosha erhält von der Stadt New York zwar vier Millionen Dollar, eine Summe, die seinem Jahreslohn entspricht. Eine offizielle Entschuldigung bleibt aber aus. Es wären natürlich Worte mit Symbolkraft gewesen, hätte sich die Stadt entschuldigt. «Natürlich wäre eine offizielle Entschuldigung von Seiten der New Yorker Polizei schön gewesen», bestätigt Sefolosha. «Aber der Fakt an sich, dass man sich aussergerichtlich einigen wollte und den Fall nicht weiterziehen wollte, ist im Endeffekt Schuldeingeständnis genug.»
Mit der Entschädigung will Sefolosha nun etwas bewegen, nicht etwa das eigene Konto aufbessern. «Ich werde einen Teil des Geldes einem guten Zweck spenden. Ich werde jetzt evaluieren wem ich es spenden soll, damit ich auch anderen helfen kann.»