In der Nacht auf Mittwoch startet die neue NBA-Saison mit dem Spiel Denver Nuggets gegen die Los Angeles Lakers. Drei Stunden später treffen die Golden State Warriors auf die Phoenix Suns. Wer hat in der neuen Saison Star-Potenzial, wer ist dieser Wembanyama und wer ist Top-Favorit? Blick bietet eine Übersicht.
Was zeigt der Super-Alien?
19 Jahre alt, 2,24 Meter gross und Fähigkeiten, die man bei einem Basketballer seiner Grösse noch nie zuvor gesehen hat. Nummer-1-Draft Victor Wembanyama von den San Antonio Spurs gilt aufgrund seiner Kombination aus Grösse, Beweglichkeit, Athletik und Skills als grösstes Zukuntsversprechen seit LeBron James vor 20 Jahren.
Wembanyama hat zwar noch kein NBA-Spiel gemacht, ist aber trotzdem schon in aller Munde. Sein Vorbild LeBron James (38, LA Lakers) nannte ihn «einen Super-Alien», Star-Kollege Stephen Curry zog den Vergleich eines «Cheatcodes», wie dieser sonst nur in Videospielen vorkommt. Kevin Durant (35), der seit Februar 2023 bei den Phoenix Suns unter Vertrag steht, geht davon aus, dass die Liga «ein riesiges Problem» bekommen wird, sollte Wembanyama keine Startschwierigkeiten haben in der NBA.
Neben seinem vielseitigen Repertoire verfügt der 19-jährige Alleskönner für sein Alter über einen äusserst guten Distanzwurf. Als 2,24 Meter grosser Spieler kann er aus der Distanz problemlos über seine Gegenspieler werfen – fast schon unfair.
Wie lange macht LeBron noch?
Die Experten sind sich sicher, dass Wembanyama die NBA prägen wird, wie es LeBron James gemacht hat. Der heute 38-Jährige hat in seiner Karriere Rekord um Rekord gebrochen und ist auch im fortgeschrittenen Sportleralter noch der Superstar schlechthin. Nach dem krachenden Playoff-Out in der letzten Saison gegen die Denver Nuggets haderte LeBron allerdings. So fest, dass er sogar über einen Rücktritt nachgedacht hatte. «Ich muss jetzt schauen, wie es für mich persönlich mit Basketball weitergeht. Ich werde darüber viele Gedanken verlieren», meinte der 38-Jährige vor der Sommerpause.
Es dauerte einige Wochen, bis er bekanntgab, dass er weitermachen wolle. Wie lange er noch spielen werde, liess LeBron offen. Das weiss er wohl selber nicht einmal genau. Sein Berater Rich Paul meint: «Es ist wichtig zu verstehen, was ihn genau motiviert. Solange er mit dem Kopf bei der Sache ist und ein klares Ziel hat, ist alles möglich. Er könnte selbst bis Mitte 40 spielen.»
Eines von LeBrons Zielen nebst dem 5. NBA-Titel dürfte Olympia 2024 in Paris sein (26.7 – 11.8.) In Frankreich wird er aller Voraussicht nach mit seinen US-Starkollegen ein Dream-Team bilden, das verkündeten James und Co. vor wenigen Wochen, nachdem ihre Landsleute an der WM auf den Philippinen, in Japan und in Indonesien im Halbfinal am späteren Weltmeister Deutschland gescheitert sind.
Überragt Jokic erneut alle?
Ein Superstar, der wie LeBron aus freien Stücken auf die diesjährige Basketball-WM verzichtet hat, ist auch der Serbe Nikola Jokic (28). Nach dem Playoff-Run mit dem Titelgewinn in der letzten Saison mit den Denver Nuggets gönnte sich der 28-Jährige Ferien. Ob er in der Sommerpause denn überhaupt einmal einen Basketball in den Händen gehalten habe, wurde Jokic kürzlich von einem Journalisten gefragt. Die humorvolle Antwort: «Einige Male aber nicht wirklich oft.»
Ob mangelnde Saisonvorbereitung oder nicht: Jokic geht mit seinem Team als einer der grossen Favoriten in die neue Saison. Er selber ist der derzeit wohl beste Spieler der Welt. Die Titelverteidigung ist das Ziel.
Welche Teams jagen Denver?
Gejagt wird Denver unter anderem von den Millwaukee Bucks. Der letztjährige Sieger der Regular Season sicherte sich in der Off-Season die Dienste von Point Guard Damian Lillard (33), der nach elf Jahren bei den Portland Trail Blazers ab sofort in Milwaukee mit dem Griechen Giannis Antetokounmpo (28) ein neues NBA-Traumduo bilden soll. Zu den Favoriten gehören auch die Boston Celtics mit Starspieler Jayson Tatum (25), die Golden State Warriors mit Stephen Curry und ihrem neuen Point-Guard Chris Paul (38), die Phoenix Suns mit Kevin Durant oder die Philadelphia 76ers mit James Harden (34) und Joel Embiid (29), dem MVP der letztjährigen Regular Season.
Wann spielt die NBA ausserhalb Nordamerika?
Seit 2011 werden NBA-Spiele der Regular Season auf europäischem Boden gespielt. Nach zweijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie haben bereits in der letzten Saison Partien ausserhalb von Nordamerika stattgefunden (in Mexiko und Paris). Auch in dieser Saison kommt die beste Liga der Welt wieder nach Frankreich. In Paris treffen am 11. Januar 2024 die Brooklyn Nets auf die Cleveland Cavaliers. Das Spiel in Mexiko (Orlando Magic – Atlanta Hawks) findet am 9. November in Mexiko City statt. Kürzlich machte NBA-Boss Adam Silver Hoffnung, dass künftig auch Spiele in Deutschland ausgetragen werden könnten.