Enes Kanter, türkischer Center der Oklahoma City Thunder, sitzt auf dem Flughafen in Bukarest fest. Sein Reisepass wurde von der türkischen Botschaft annulliert, die Einreise nach Rumänien verweigert.
Dies berichtet der 25-Jährige selbst via Twitter. «Zwei Polizisten halten uns seit Stunden fest. Der Grund ist meine politische Einstellung. Recep Tayyip Erdogan, der Präsident der Türkei, ist ein schlechter Mann und der Hitler unseres Jahrhunderts!»
Lange ist offen, wann Kanter wieder aus Rumänien ausreisen darf. Er sitzt fest. Doch der 2,11-Meter-Hüne weiss eine grosse weltweite Fangemeinschaft hinter sich. Unter dem Hashtag #FreeEnes eilen die Anhänger ihm auf Twitter zu Hilfe.
Nach sechs Stunden dann die Erlösung. Kanter darf gehen. «Alles gut. Morgen gebe ich eine Pressekonferenz in New York. Ich habe viel zu sagen mit vielen verrückten Geschichten», schreibt er auf Twitter.
Ein Blatt wird er dann kaum vor dem Mund nehmen. Kanter äusserte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zur politischen und gesellschaftlichen Situation in der Türkei. Er ist Anhänger des Predigers Fethullah Gülen. Die Gülen-Bewegung wird von der türkischen Regierung in Ankara für den gescheiterten Putsch im Juni 2016 verantwortlich gemacht und mit grosser Härte bekämpft.
In seiner Heimat ist Kanter wegen seinen Äusserungen in Ungnade gefallen. Seit Jahren wird er nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen. Und sein Vater verstiess ihn letzten Sommer in einem öffentlichen Brief. (sme)