Ein Mann, ein Bart, ein Spektakel. Der Schweizer Thabo Sefolosha (34) und seine Teamkollegen der Utah Jazz haben in den NBA-Playoffs eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt: Sie sollen Houston-Rockets-Superstar James Harden (29) stoppen.
Kein leichtes Unterfangen: Mehr als 36 Punkte hat der siebenfache All-Star diese Saison im Schnitt pro Spiel erzielt – produktiver war keiner. Gegen alle 29 NBA-Gegner erzielt er diese Saison mehr als 30 Punkte. Ein historischer Wert.
«So dominant? Konnte ich nicht ahnen»
«Er ist ein grossartiger Schütze», sagt Sefolosha, der in Spiel 1 während 15 Minuten eingesetzt wird, zu BLICK. Er kennt Harden aus zwei Perspektiven: Als Gegner und als Mitspieler. In Oklahoma City spielte der Waadtländer von 2009 bis 2012 mit dem Kalifornier zusammen, als dessen Bart noch ein bisschen kürzer war. «Dass er dermassen dominieren würde, konnte ich nicht ahnen. Aber ich wusste schon damals, dass er ein Riese wird.»
Bei den Oklahoma City Thunder hatte Harden Top-Stars wie Russell Westbrook, Kevin Durant und Serge Ibaka an der Seite. «Er hat da schon mit limitierten Spielanteilen gezeigt, was er draufhat. Ich bin nicht schockiert, dass er jetzt ein Superstar ist.»
«Er ist kein Egoist»
Im ersten Spiel der Playoffserie gelingt es Sefolosha und seinen Utah-Kollegen dank Doppel- und Dreifachdeckung, Harden unter 30 Punkten zu halten. Allerdings gibt es einen Haken: Weil er selber nicht genügend oft in guter Wurfposition ist, setzt Harden einfach seine Kollegen ein, erzielt neben 29 Punkten 10 Assists und 8 Rebounds, die Rockets (mit Clint Capela, 16 Punkte, 12 Rebounds) siegen 122:90. «Er bekommt dafür nicht genug Kredit», sagt Sefolosha. «Er ist ein guter Passer und macht das auch gerne. Er ist kein Egoist.»
Die schlechte Nachricht für Utah: Harden wird nicht nachlassen, auch in Spiel 2 in der Nacht auf Donnerstag nicht. Sefolosha: «Er kann das durchziehen. Seine Spielweise ist ziemlich ökonomisch.»
