«Wir nehmen es mit einem Schmunzeln»
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Coach der Basketballerinnen:«Wir nehmen es mit einem Schmunzeln»

Sieben Pleiten in sieben Spielen
Deshalb sind diese Aarau-Basketballerinnen trotzdem Leader

Ein Blick auf die Tabelle der Frauen-NLA im Basketball führt zu Schmunzeln und Staunen: Aarau ist Erster statt Letzter. Das hat zwei Gründe.
Publiziert: 18.11.2020 um 20:22 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2020 um 11:02 Uhr
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Höhenflug mal anders: Die Aarau-Basketballerinnen sind ohne Sieg Tabellen-Erster in der NLA.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Dass die Corona-Pandemie den Sport massiv beeinflusst, ist bekannt. Doch was in der Basketball-NLA der Frauen abgeht, ist im Schweizer Spitzensport einmalig! Der BC Alte Kanti Aarau ist Tabellenführer – obwohl der Aufsteiger von 2019 alle seine bisher sieben Spiele verloren hat. Doch trotz der Niederlagen-Serie steht Aarau mit sieben Punkten auf Rang 1, Double-Gewinner Fribourg liegt zurück: Es ist die skurrilste Rangliste der Schweiz.

Schwarz auf Weiss: Aarau ist mit lauter Niederlagen NLA-Leader!

BLICK besucht die erfolgreichsten Verliererinnen des Landes im Training. Spielerin Katja Wasser sagt: «Wir sind Erste und freuen uns eigentlich schon darüber. Aber natürlich wird im Team auch darüber gewitzelt, denn wir wissen, dass es eine komische Tabelle ist.»

Dafür gibts zwei Gründe. Der erste ist das Reglement: Im Schweizer Basketball gibts für einen Sieg zwei Punkte, aber für eine Niederlage eben auch einen Punkt. Unentschieden existieren nicht, der Sieger wird immer ausgespielt. Null Punkte gibts nur bei Forfaits. Diese Zählweise stammt vom Weltverband FIBA und wird etwa auch an der WM angewendet.

Gegner reihenweise in Quarantäne

Der zweite Grund ist die Corona-Situation. Dann da hat Aarau momentan tatsächlich die Gold-Medaille verdient. Als einziges NLA-Team hat «AKA» keine positiven Covid-19-Fälle gehabt und konnte zu allen Runden antreten. Bei den Gegnern gabs Quarantäne-Fälle und gleich nach dem Saisonstart Verschiebungen en masse. Weil es eben auch für die Niederlagen Punkte gibt und Aarau die meisten Runden gespielt hat, liegt Aarau nun ganz vorne statt ganz hinten.

«Wirklich angenehm ist mir die Situation nicht. Aber wir nehmen es mit einem Schmäh», sagt Trainer Velko Evgenievski, ein gebürtiger Österreicher. «Aber es ist gut zu wissen, dass unser Schutzkonzept funktioniert. Die Spielerinnen übernehmen viel Eigenverantwortung.» Das betrifft das ganze Leben: Denn die Spielerinnen sind Amateure und arbeiten oder studieren neben dem Sport. Die meisten im Team sind junge Eigengewächse. Der Klub mit dem kleinsten Budget der Liga ist der einzige mit nur einer bezahlten Legionärin, sonst sind in der NLA drei Ausländerinnen auf dem Feld Standard.

Das Saisonziel: Tabellen-Mittelfeld

Als Verein mit lauter ehrenamtlichen Helfern die immer wieder ändernden Corona-Auflagen im Griff zu haben, nennt Mike Bhend vom AKA-Vorstand eine grosse Herausforderung: «Wir sind stolz, dass bisher alles gut funktioniert. Am meisten leiden aber die Junioren, die momentan keine Meisterschaftsspiele bestreiten dürfen.»

Nur in der NLA gehts weiter. Vorausgesetzt, die Saison wird im Gegensatz zur letzten nicht mittendrin abgebrochen – wo steht Tabellenführer Aarau am Ende? Trainer Evgenievski: «Wir hatten zum Saisonstart Verletzungspech. Wenn alle wieder fit sind, ist der fünfte oder sechste Rang machbar!»

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