Der sonst so coole und stets ausgeglichene NBA-Star war nervös. «Ich bin mir solche Situationen nicht gewohnt, aber ich bin hoffnungsvoll, dass der Prozess gut verlaufen wird», hatte Thabo Sefolosha vor seinem Gerichtstermin noch zu SonntagsBlick gesagt.
Gestern war es so weit. Der Romand musste beim von Richter McGrath angesetzten Gerichtsprozess antraben. Um 14 Uhr Ortszeit begann in New York vor dem Kriminalgericht im Part B die Verhandlung.
Sefolosha erschien mit seinem Anwalt Alex Spiro. Seine Familie blieb in Atlanta.
Gestern sollte endlich die Wahrheit ans Licht kommen, was in der Skandal-Nacht vom 8. April passiert ist.
Sefolosha wurde damals zusammen mit seinem ehemaligen Hawks-Teamkollegen Pero Antic vor dem In-Club 1OAK verhaftet. Angeblich, weil sie nach einer Messerstecherei den Tatort nicht verlassen wollten. Vier Polizisten stürzten sich auf Sefolosha – und brachen ihm dabei das Wadenbein!
Der Romand schwieg bis gestern zu den Details. Einen aussergerichtlichen Witz-Vergleich (ein Tag Sozialdienst mit sechsmonatiger Bewährung) hatte er abgelehnt. Spiro: «Er ist unschuldig und soll vor Gericht rehabilitiert werden.»
Gegen Antic wurden die Vorwürfe bereits fallen gelassen. Der Mazedonier verrät erste Details: «Wir kamen aus dem Club und waren im Auto. Dann stieg Thabo nochmals aus, um einem Obdachlosen 20 Dollar zu geben. Aus dem Nichts griff ihn die Polizei brutal an. Das war der pure Rassismus, der in den USA herrscht. Thabo ist schwarz, die Polizisten waren alle weiss. Ich wollte helfen und wurde auch verhaftet.»
Die Verhaftung wird selbst bei der New Yorker Polizei intern untersucht. Wie die Geschworenen entscheiden werden? Kurz vor 17 Uhr Ortszeit konnte Sefolosha das Gerichtsgebäude jedenfalls verlassen. Das Urteil war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.