Sefolosha über entspannte Houston Rockets
«Wir trainieren nicht so viel»

Der Schweizer NBA-Star Thabo Sefolosha hofft mit Houston auf den NBA-Titel. Dieser soll auch dank der totalen Entspanntheit des Trainers nach Texas kommen.
Publiziert: 10.03.2020 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2021 um 21:53 Uhr
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Thabo Sefolosha möchte in seiner 14. NBA-Saison endlich einen Meisterring holen.
Foto: F. Carter Smith/Polaris/laif
Emanuel Gisi aus Houston

Thabo Sefolosha (35) hat in seiner Karriere viel gesehen: 14 Saisons hat der Schweizer NBA-Pionier bereits auf dem Buckel. Was ihm noch fehlt: ein Meisterring. Im Spätherbst seiner Laufbahn bekommt er noch einmal eine Chance auf den Titel. Mit den Houston Rockets ist er nach 63 von 82 Quali-Spielen, trotz zuletzt vier Niederlagen, auf Kurs. Bis auf die Los Angeles Lakers, die der Konkurrenz im Westen enteilt scheinen, liegen alle Gegner noch in Reichweite.

Ältestes Team der Liga

So langsam kommen die Texaner in Schwung. «Für uns geht es darum, Konstanz reinzubekommen, solider zu werden, um in der entscheidenden Phase bereit zu sein», sagt Sefolosha zu BLICK. Aussergewöhnlich: «Wir trainieren nicht viel. Der Coach ist sehr entspannt, er vertraut uns, dass wir unseren Job machen.»

Rockets-Trainer Mike D'Antoni ist für seinen zurückgelehnten Führungsstil bekannt. «Er weiss, dass wir professionell sind, dass jeder macht, was er braucht. Für unsere Spieler und unser Team funktioniert das sehr gut.» Was womöglich auch damit zusammenhängt, dass die Rockets alt sind, das Team ist mit 29,5 Jahren Durchschnittsalter das älteste der Liga. «Jeder ist anders, die einen brauchen mehr Training, die anderen weniger. Das ist sehr individuell. Du willst nicht das Gefühl haben, du musst etwas genau dann machen, wenn das Team es will.»

Die Routiniers um die Topshots James Harden (30) und Russell Westbrook (31) mögen das. «Niemand kann dir sagen, wie du dich fühlst, ausser du», sagt Sefolosha. «Manchmal heisst es, du musst viermal in der Woche Gewichte stemmen, dabei fühlst du dich nicht danach. Da wird auch viel übertrieben, was das Management angeht.»

«Denkt immer daran, dass dir jemand im Nacken sitzt»

Sein Antrieb kommt sowieso anderswo her. «Mit 35 Jahren spielst du nicht nur gegen den Gegner, du musst dich auch gegen die Neulinge durchsetzen, gegen Spieler im zweiten, dritten oder vierten Ligajahr, die deinen Job wollen», erklärt er. «Das macht am Anfang Spass, aber es ist ein heftiger Druck. Du trainierst schon im Sommer dafür, denkst immer daran, dass dir jemand im Nacken sitzt.»

Bisher hat sich Sefolosha in der besten Liga der Welt behauptet. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus, wie es danach weitergeht, ist noch nicht sicher. Je länger die Saison dauert, desto wichtiger werden die Minuten, die er als routinierter Ergänzungsspieler bestreitet, davon ist er überzeugt. Was schon klar ist: Auch diesen Sommer wird er in der Schweiz verbringen, wird sein Basketball-Camp für Kinder abhalten. Vielleicht kann er noch eine Saison anhängen. Vielleicht sogar als Meister.

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