Schweizer Basketball-Hoffnung Kyshawn George (20)
Haben wir bald den dritten NBA-Schweizer?

Hat die Schweiz bald noch einen Basketballer in der NBA? Der Walliser Kyshawn George könnte im Draft im Juni ausgewählt werden. Blick hat mit dem Youngster über seine Ziele, seine Träume und den Druck gesprochen.
Publiziert: 15.05.2024 um 21:07 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2024 um 21:29 Uhr
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Kyshawn George steht kurz vor dem Sprung in die NBA.
Foto: Icon Sportswire via Getty Images
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Grégory BeaudJournalist

Der NBA-Draft 2024 findet am 26. und 27. Juni in Brooklyn statt. Nach Thabo Sefolosha (2006) und Clint Capela (2014) hat ein Nachwuchstalent aus dem Wallis die Chance, als dritter Schweizer in die beste Basketballliga der Welt gedraftet zu werden. Kyshawn George (20) spielte gerade eine Saison an der Universität von Miami und überzeugte mit seinen Leistungen die NBA-Scouts. Für ihn aber kein Grund zur Euphorie, der Youngster bleibt ganz bodenständig. Etwas mehr als einen Monat vor dem grossen Tag stellt er sich im Interview.

Kyshawn George persönlich

Kyshawn George wurde am 12. Dezember 2003 in Monthey geboren, wo er seine gesamte Kindheit verbrachte. Er ist der Sohn von Deon George, der in den Jahren 2005 und 2008 für BBC Monhtey Basketball spielte. Kysahwn zog als Teenager nach Frankreich, wo er wie Thabo Sefolosha und Clint Capela die Schule des Basketballvereins Elan Chalon besuchte. Vier Jahre lang sammelte der Waadtländer dort Erfahrungen und erhielt einige Spielminuten in der ersten Mannschaft. Im April 2023 wechselte er in die USA, um für die Miami Hurricanes in der NCAA zu spielen. Während er zu Beginn nur Ergänzungsspieler war, erhielt er schnell das Vertrauen seiner Trainer und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Teams.

Kyshawn George wurde am 12. Dezember 2003 in Monthey geboren, wo er seine gesamte Kindheit verbrachte. Er ist der Sohn von Deon George, der in den Jahren 2005 und 2008 für BBC Monhtey Basketball spielte. Kysahwn zog als Teenager nach Frankreich, wo er wie Thabo Sefolosha und Clint Capela die Schule des Basketballvereins Elan Chalon besuchte. Vier Jahre lang sammelte der Waadtländer dort Erfahrungen und erhielt einige Spielminuten in der ersten Mannschaft. Im April 2023 wechselte er in die USA, um für die Miami Hurricanes in der NCAA zu spielen. Während er zu Beginn nur Ergänzungsspieler war, erhielt er schnell das Vertrauen seiner Trainer und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Teams.

Blick: Kyshawn spürst du, dass die Aufregung steigt?
Kyshawn George: Nicht wirklich. Ich befinde mich derzeit in Los Angeles, wo ich jeweils von 8.30 Uhr bis 12 Uhr trainiere. Danach kümmere ich mich um meinen Körper und dehne mich gut. Es ist nicht unbedingt eine stressige Zeit. Es ist eine Zeit, in der ich gezielt an meinen Stärken und Schwächen arbeite.

In den nächsten Wochen werden dich die NBA-Teams zu Trainingseinheiten einladen, um dich spielen zu sehen. Wie gehst du in diese Trainings?
Ich weiss, dass ich bereit sein muss, wenn es darauf ankommt. Das setzt mich natürlich ein wenig unter Druck, aber es motiviert mich auch, mich von meiner besten Seite zu zeigen. Ich denke, dass ich die Konzentration und die Klarheit habe, um gute Trainingseinheiten zu absolvieren.

Wie hast du diese College-Saison erlebt, wo du anfangs noch keine Rolle gespielt hast?
Ich habe mich in dieses Abenteuer gestürzt und mir gesagt, dass es keine Rolle spielt, ob ich 35 oder 15 Minuten spiele. Ich wusste, dass ich immer mein Bestes geben werde und Tag für Tag an meinem Spiel arbeiten muss. Ich habe auch nicht erwartet, dass ich sofort eine wichtige Rolle spielen würde. Daher war ich geduldig. Aber ich legte grossen Wert darauf, hart zu arbeiten und zu zeigen, dass ich verstanden hatte, was von mir erwartet wird. Ich wollte aus meinem ersten Jahr an der Universität das Beste machen.

War der Wechsel nach Chalon für dich ein obligatorischer Schritt, weil mit Thabo Sefolosha und Clint Capela die ersten beiden Schweizer in der NBA auch schon dort spielten?
Ich sehe es eher als Zufall. Ich habe mir immer gesagt, dass ich meinen eigenen Weg gehen muss, egal, was die Jungs vor mir gemacht haben. Aber ich habe natürlich gesehen, was sie erreicht haben. Sie haben gezeigt, wie man arbeiten muss, wenn man Schweizer ist und in der NBA erfolgreich sein will.

Setzt dich das unter Druck, in ihre Fussstapfen zu treten?
Ganz und gar nicht. Die NBA ist auch heute noch ein Traum, auch wenn er immer realistischer wird. Als ich ein Kind war, habe ich sie gesehen und davon geträumt. Heute ist mir klar, dass dieser Traum in greifbare Nähe gerückt ist.

Wann hast du festgestellt, dass dieser Kindheitstraum tatsächlich realistisch ist?
Als ich in die USA kam, stellte ich fest, dass mein Niveau nicht so weit von den Spielern entfernt war, die in die NBA wollten. Ausserdem trainierte ich im vergangenen Sommer mit vielen NBA-Spielern. Dort wurde mir klar, dass der Traum zum Ziel geworden ist. Ich habe ständig versucht, mich weiterzuentwickeln und dafür zu sorgen, dass mein Spiel immer besser wird, egal unter welchen Umständen. Ich hoffe, dass ich bis zum Draft so weitermachen kann.

Wie sehr vergleichst du dich mit anderen potenziellen Spielern, die gedraftet wurden?
Das tue ich nicht. Ich kenne meinen Wert und weiss, dass ich jetzt die grosse Chance habe. Ich versuche einfach zu zeigen, was ich kann. Nicht jeder hat diese Chance und ich versuche, das Beste daraus zu machen. Jeder hat seine eigene Geschichte und ich bin gerade dabei, meine eigene zu schreiben.

Als du in die USA gegangen bist, hättest du gedacht, dass du einmal in dieser Situation sein würdest?
Als ich die Schweiz verlassen habe, habe ich mich gefragt, wie es wäre, wenn ich nach einem Jahr gedraftet werde. Seitdem habe ich hart gearbeitet, um genau das zu erreichen. Wenn es jetzt schon im ersten Jahr passieren würde, umso besser. Wenn nicht, werde ich weiter dafür arbeiten.

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