«Kim und ich waren stockbesoffen und er sang Karaoke!»
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Rodman über Nordkorea-Besuch:«Kim und ich waren stockbesoffen und er sang Karaoke!»

Rodman über seinen ersten Besuch in Nordkorea
«Kim und ich waren stockbesoffen und er sang Karaoke!»

NBA-Legende Dennis Rodman (58) bezeichnet Kim Jong-Un (36) als Freund. Jetzt erzählt er, wie er den Nordkorea-Diktator kennenlernte und wie sie sich zusammen die Kante gaben.
Publiziert: 09.05.2020 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2020 um 11:02 Uhr
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Kim Jong Un-und Dennis Rodman gemeinsam auf der Tribüne bei einem Showmatch 2013. Der Anfang einer Freundschaft, wie Rodman sagt.
Foto: AFP

Dennis Rodman ist einer der grössten Paradiesvögel, den die NBA je gesehen hat. Seine Karriere in der besten Basketball-Liga der Welt ist gespickt mit Eskapaden, Alkohol-Exzessen und sexuellen Ausschweifungen.

Doch auch nach seinem Rücktritt 2000 erlebte «Dennis the Menace» (die Bedrohung) so einiges. In bester Erinnerung ist da sein Besuch in Nordkorea 2013, von dem Rodman nun in Mike Tysons Podcast «Hotboxin'» ausführlich berichtet.

Rodman nur Notnagel hinter Jordan

Der 58-Jährige verrät, dass eigentlich Michael Jordan für den Besuch eingeladen wurde. Doch als der Superstar absagte, war die Reihe an Rodman. Er sagt sofort zu. «Ich dachte, ich werde Autogrammshows machen und ein Basketballspiel spielen. Ich wusste nichts über Nordkorea. Verdammt dumm oder?», erinnert sich Rodman.

Zum ersten Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un kommt es bei einer Show der Harlem Globetrotters, bei der beide zuschauen. Als Rodman dabei gebeten wird, mitzukommen, hat er schon Angst, verhaftet zu werden. Stattdessen wird er zu Kim gebracht.

«Ich ging zu den Tribünen und setzte mich vor einen Schreibtisch. Es gab dort all diese Kingsize-Stühle, etwa zwanzig davon. Als nächstes standen 22’000 Nordkoreaner auf und klatschten», beschreibt Rodman. «Es war laut und sie jubeln und ich dachte, sie machen das für mich, also winkte ich.»

Rodman über Kim: «Wer ist dieser Typ?»

Doch die NBA-Legende erliegt einem Irrtum. «Jemand sagte mir, ‹nein, das ist für ihn›, und zeigte auf Kim Jong-Un. Ich fragte: ‹Wer ist dieser Typ? › Sie sagten mir, ‹das ist unser Anführer› und ich fragte ‹Anführer von was?› Ich hatte keine Ahnung, wer der Typ ist.»

Rodman erzählt weiter von kreischenden und weinenden Zuschauern. Alle hätten versucht, an Kim Jong-Un heranzukommen. Bis dieser dann irgendwann auf koreanisch zu sprechen beginnt und ein Dolmetscher für Rodman übersetzt. «Er fragte: ‹Du magst mein Land?› Ich sagte: ‹Ja, es ist in Ordnung, es ist cool, es ist okay.›»

«Karaoke, Wodka und ein paar heisse Frauen»

Danach habe er sich mit dem Diktator unterhalten. Das Gespräch habe sich rein um Basketball gedreht. Und als das Spiel dann vorbei war, erhielt Rodman eine Einladung für das Nachtessen. Kim habe gesagt: «Lassen sie uns heute zu Abend essen, ein bisschen Karaoke, etwas Wodka und ein paar heisse Frauen.»

Der Abend verläuft dann ganz nach Rodmans Geschmack. «Wir assen zu Abend und waren richtig betrunken. Er sang Karaoke und ich hatte keine Ahnung, wovon zum Teufel er sprach.»

Auch eine 18-köpfige Mädchenband sei dann plötzlich aufgetreten. «Sie waren heiss, aber sie haben nur einen einzigen Song gespielt. Nur ein verdammtes Lied. Es war der Titelsong von Dallas», beschreibt Rodman die bizarre Szene.

Keine Gespräche über Politik

Auf alle Fälle scheint der Abend beiden gefallen zu haben. Seither seien sie Freunde, sagt Rodman. Kims Tochter Kim Ju-Ae (7) hat er damals sogar ein Baby-Shirt mit dem Aufdruck Rodman geschenkt.

Über Politik würden er und Kim aber nie sprechen. Auch wenn Rodman so einiges gesehen hat. «Ich habe das Militär gesehen, ich habe die Raketen gesehen, ich habe alles gesehen», sagt er. Doch mit der Politik beschäftige er sich nicht.

Rodman war nach diesem Besuch noch fünfmal in Nordkorea. Nach seiner ersten Reise wurde ihm der verantwortungslose Umgang mit den Reisen vorgeworfen und den Umstand, nichts über die politischen Hintergründe zu wissen. Auch Morddrohungen soll er erhalten haben.

Wie sehr er am Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un 2018 beteiligt war, ist unklar. Das Weisse Haus dementierte eine Beteiligung des fünffachen NBA-Champions. Beim Treffen der beiden sagte Rodman: «Es ist ein grosser Tag. Ich habe jedem gesagt: Die Tür wird sich öffnen. Es ist unglaublich, es ist unglaublich, es ist unglaublich.» (sme)

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