Rassenhass und Polizeigewalt
Jetzt spricht Michael Jordan – und spendet Millionen

Tote Afroamerikaner, tote Polizisten – Basketball-Legende Michael Jordan will die Gewaltspirale in den USA stoppen. Mit Worten, aber auch mit Geld.
Publiziert: 26.07.2016 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:31 Uhr
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«Ich kann nicht länger schweigen», sagt Michael Jordan.
Foto: AP

Lange hat er geschwiegen. Während sich in den letzten Jahren immer mehr Athleten aus den US-Profisportarten zu politischen und sozialen Themen äussern, wie es etwa auch der Schweizer NBA-Export Thabo Sefolosha tut, blieb es still um Basketball-Legende Michael Jordan (53).

Mit dem Ausspruch «Republicans buy Sneakers, too» («Auch Republikaner kaufen Turnschuhe») hat er seine politische Abstinenz einst erklärt. Und dafür viel Kritik einstecken müssen. In der Öffentlichkeit, aber auch von Kollegen wie Ex-NBA-Superstar Kareem Abdul-Jabbar (69), der Jordan unterstellte, «Kommerz über Gewissen» zu stellen.

Jetzt meldet sich «MJ» endlich zu Wort. «Ich kann nicht länger schweigen, ich weiss, dass dieses Land besser ist als das, was wir momentan erleben», schreibt der Mann, der als grösster Basketballer aller Zeiten gilt, auf dem Sport-Portal «The Undefeated». Unter dem Eindruck der eskalierenden Gewalt in den USA ruft Jordan Afroamerikaner und Polizeibeamte auf, sich zu versöhnen.

«Als stolzer Amerikaner, Familienvater, der seinen eigenen Vater durch eine sinnlose Gewalttat verloren hat, und als dunkelhäutiger Mann bin ich erschüttert von den Todesfällen der Afroamerikaner und wütend über die feigen Angriffe auf Polizisten», sagt Jordan, dessen Vater 1993 in seinem Auto erschossen wurde. Und der Besitzer der NBA-Franchise Charlotte Hornets will auch etwas tun. Jordan kündigt an, jeweils eine Million Dollar an zwei Organisationen an zu spenden, die sich der Verbesserung des Verhältnisses zwischen Polizei und Bürgern widmen.

Es ist bereits das zweite Mal innert weniger Wochen, dass sich Jordan politisch positioniert. Im Frühling hatte er sich als Hornets-Besitzer gegen ein Gesetz im US-Bundesstaat North Carolina gestellt, das Homosexuelle diskriminiert. Die Zeiten von «Kommerz über Gewissen» scheinen bei «Air Jordan» vorbei zu sein. (eg)

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