Ihren sportlichen Höhepunkt feierte die Basketballerin Alexandra Bunton (28) im Sommer 2018, als sie mit der australischen Nationalmannschaft Vize-Weltmeisterin wurde. Ihre Karriere schien gerade Fahrt aufzunehmen, da wurde ihr Privatleben zur Hölle. Die 1,96 Meter grosse Spielerin wurde Opfer von zunächst psychischem und später physischem Missbrauch, wie sie dem «Daily Telegraph» nun offenbarte.
Ihren damaligen Freund hat sie 2019 in Sydney kennengelernt. Schon nach wenigen Monaten wurde ihr aber klar, was für ein Mensch ihr Partner war: «In der Öffentlichkeit war er charmant. Privat checkte er die Nachrichten auf meinem Handy und drängte mich zum Rücktritt.» Es folgte eine sportliche Auszeit, da sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Doch gerade zu diesem Zeitpunkt, erreichte die häusliche Gewalt ein unvorstellbares Ausmass.
Beinahe zur Bewusstlosigkeit gewürgt
Am 8. August 2019 stellte Bunton ihrem Freund lediglich die Frage, weshalb sein Telefon ununterbrochen Nachrichten bekomme. Daraufhin sei die Situation eskaliert: «Er drückte mich zu Boden und würgte mich, so dass ich fast bewusstlos wurde.» Er habe sie sehr hart geschlagen und sie musste so tun, als ob alles okay sei, um aus der Situation zu kommen.
«Ich habe geweint. Er fragte mich, wieso ich weine und tat so, als wisse er nicht, was passierte», so Bunton. Da wurde ihr klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie ging ins Badezimmer und fotografierte ihre Hämatome, um Beweise vorlegen zu können.
Angst vor Rückkehr auf Basketball-Platz
Im April 2021 wurde ihr Ex-Freund wegen zweifachem Missbrauch und wegen Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Bunton kehrte zurück auf den Basketball-Platz, wenn auch mit Sorgen: «Ich hatte Angst vor Verurteilungen, Missverständnissen und der Stigmatisierung von häuslicher Gewalt. Aber ich wollte wieder spielen, um mich selbst wieder zu finden.»
Im kommenden Spätsommer findet die 19. Basketball-WM der Frauen statt (22. September bis 1. Oktober). Es wäre Bunton sehr zu wünschen, dass sie bis dahin wieder Teil des National-Teams wird. Auch, weil die WM in ihrer Heimat Australien stattfindet. (che)