Das gab es noch nie. Ein Schweizer Sportler lehnt wochenlang ein Jahresgehalt von 17 Millionen US-Dollar ab, weil ihm das nicht reicht – zumindest bis gestern.
Wie der US-Sender ESPN berichtet, verlängert NBA-Star Clint Capela (24) seinen Vertrag bei den Houston Rockets. Der neue Kontrakt läuft über fünf Jahre. Er bringt ihm 90 Millionen Dollar ein. Damit steigt Capela zum bestbezahlten Sportler der Schweizer Sportgeschichte auf.
Nach einer starken Saison mit reihenweise persönlichen Bestmarken, mit der besten Trefferquote der ganzen Liga und mit dem Nachweis, dass er so ideal ins Konzept der Rockets passt wie kaum einer, hat er sich diesen Super-Vertrag verdient. Diesen Sommer verhandelte Capela als «Restricted Free Agent» auch mit anderen Teams. Houston behielt allerdings weiterhin die Rechte am Schweizer und durfte mit jedem Konkurrenz-Angebot gleichziehen.
Lange Zeit hoffte der Schweizer gar auf noch mehr Geld. Er spekulierte auf einen Maximalvertrag über 24 Millionen Dollar Jahreslohn.
Weil aber die Konkurrenten die Lohnsummen-Obergrenze bereits ausgeschöpft oder auf der Center-Position keinen Bedarf hatten, bleiben weitere Offerten aus, die den Preis nach oben hätten treiben könnten.
Nun wählte er die Sicherheits-Variante. 18 Mio. für jedes der nächsten fünf Jahre, dazu Prämien – davon sollte man sich zwei warme Mahlzeiten am Tag leisten können.
Hätte Capela das Vertragsangebot der Rockets ausgeschlagen, hätte er ein Jahr mit seinem Einstiegs-Vertrag spielen müssen – für vergleichsweise bescheidene 4,7 Millionen Dollar. Dabei wäre er das Risiko eingegangen, bei einer Verletzung im Sommer ohne Vertrag dazustehen. Capela brauchte lange, um sich zu entscheiden. Verständlich: Er stammt aus einfachsten Verhältnissen. Seine Mutter schuftete Tag und Nacht, um ihre drei Söhne durchzubringen.
«Clint wird ein sehr reicher Mann sein, was auch immer jetzt passiert», prophezeite Houston-Sportdirektor Daryl Morey während der Verhandlungen. Er sollte Recht behalten.