Der Gegner könnte stärker nicht sein. Von zwölf Playoff-Spielen haben die Golden State Warriors in dieser Saison alle gewonnen. Mit Stephen Curry (29) und Kevin Durant (28) stehen bei den Kaliforniern zwei von drei Superstars auf dem Parkett, die zuletzt zum MVP, zum wertvollsten Spieler der Liga, gewählt worden sind.
Und doch kämpft NBA-Superstar LeBron James (32) mit seinen Cleveland Cavaliers im NBA-Final ab Donnerstag nicht einfach nur gegen zwei der grössten Spieler der Gegenwart um die Liga-Krone. Er jagt einen Geist. Den legendären Michael Jordan, der als grösster Basketballer aller Zeiten gilt. Oder wie LeBron eben sagt: «Der Geist, der in Chicago gespielt hat.»
Seit dem Beginn seiner Karriere wird er an Jordan gemessen. Früh als Wunderkind gefeiert, löste James letzten Sommer ein Versprechen ein: Nach zwei Titeln mit Miami brachte er die Meistertrophäe in seine Heimatstadt Cleveland.
Letzte Woche erzielte er gegen die Boston Celtics 35 Punkte, schraubte sein Playoff-Punktetotal auf 5995 Zähler, acht mehr hat er damit auf dem Konto als Jordan. Bleibt «King James» gesund, dürfte er auch den Quali-Punkterekord von «Air Jordan» locker knacken.
Aber die Jagd geht weiter. Sechsmal hat Jordan den NBA-Titel gewonnen, sechsmal wurde er zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählt. LeBron James steht bei drei Titeln und drei MVPs. Der Geist ist noch lange nicht eingeholt. Zum Glück. «Der Geist ist meine Motivation.»