Capela zaubert Kindern ein Lächeln ins Gesicht
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Grösstes Christkind der Welt:Capela zaubert armen Kindern ein Lächeln ins Gesicht

«Ich war selbst ein Heimkind»
NBA-Star Capela macht arme Kids glücklich

Kein Schweizer Teamsportler verdient mehr als 90-Millionen-Mann Clint Capela. Der Genfer Riese engagiert sich in den USA als Wohltäter. Bald will er das auch in der Schweiz tun.
Publiziert: 25.12.2019 um 01:32 Uhr
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Clint Capela zeigt sich in Houston ganz menschlich.
Foto: Michael Stravato/Polaris/laif
Emanuel Gisi aus Houston

Clint Capela (25) droht seinen grossen Auftritt zu verpassen. Es ist Sonntagmittag in Texas, und eigentlich sollte der 2,08 m grosse Center der Houston Rockets bereits in seiner Wohnung im Stadtzentrum von Houston sein. Dort wartet das Schweizer Fernsehen auf ihn. Und die TV-Crew wird von Minute zu Minute nervöser. Daheim in der Schweiz ist der NBA-Star für einen Sports Award nominiert, in Kürze soll er in der Live­sendung interviewt werden.

Doch von Capela keine Spur. Der Genfer hat zu tun, an diesem Dezember-Sonntag spielt er Christkindli. Mit weihnacht­licher Mütze und im roten Kapuzenpulli zieht er durch die Kinderheime von Houston und verteilt Geschenke.

BLICK begleitet den Schweizer auf seiner Mission. «Das hier ist mir sehr wichtig», sagt er, als er bei der «Casa de Esperanza» anhält, einer Wohnanlage für Kinder, deren Eltern Sucht- und psychische Probleme haben. «Ich weiss, wie sie sich fühlen. Ich war ja selbst ein Heimkind.»

Vom Heimkind zum Millionär

Weil seine alleinerziehende Mutter mit ihm und den grossen Brüdern Landry und Fabrice überfordert war, landete auch Capela als Kind im Heim in Genf. «Sechs Jahre verbrachte ich da. Ich hätte mir gewünscht, dass ab und zu jemand vorbeigekommen wäre und uns Geschenke gebracht und mit uns gespielt hätte.» Ganz langsam formt sich auf seinem Gesicht ein breites Grinsen. «Ich weiss, dass es den Kids hier viel be­deutet – wie mir auch.»

Capela schenkt nicht nur, er legt auch selbst Hand an. Was gar nicht einfach ist. «So ein Spielzeugauto für einen Vierjährigen zusammenzubauen, das ist anstrengender, als sich unter dem Korb durchzusetzen. Ich glaube, ich habe heute Vor­mittag mehr geschwitzt als während eines Spiels.»

Das spricht für die Bescheidenheit des Schweizers. «Er ist wahnsinnig gewachsen in den letzten Jahren», murmelt James Harden am Abend vorher in der Houston-Garderobe unter seinem Bart hervor. Der Rockets-Superstar hat Capelas Aufstieg seit dessen ersten Schritten mitverfolgt. Dass er murmelt, gehört bei dem Exzentriker zum Programm.

Man muss konzentriert lauschen, aber dann hört man den Respekt, den Harden für den stillen Schweizer empfindet. Der Fünfjahresvertrag über 90 Mio. Dollar – diese Saison verdient er ohne Boni 14,9 Mio. – habe Capela nicht verändert. «Er hört immer noch zu, er arbeitet weiter auf höchstem Level. Bemerkenswert, weil er einen so grossen Vertrag unterschrieben hat. Er will einer der grossen Spieler in der Liga werden.»

Der Genfer Center hat in den letzten Jahren angedeutet, dass er dazu in der Lage ist. Unter dem Korb ist er eine Wucht. «Eine Macht, mit der zu rechnen ist», sagt Houston-Assistenzcoach John Lucas (66). «Er kann dominieren.» Wie zuletzt, als er in acht Spielen in Folge mehr als 19 Rebounds pflückte und damit Legende Dennis Rodman (58) einen Rekord abjagte. Künftig werden von Capela solche Leistungen öfter erwartet, denn Houston verfolgt ein Ziel – den NBA-Titel.

Mehr kommt wohl auch vom Wohltäter Capela. Mit seiner «CC15»-Stiftung unterstützt er neben Kinderheimen auch alleinerziehende Mütter mit wenig Geld. «Er will so etwas zurückgeben», sagt Zeitoun Kamogue, Vizepräsident der Stiftung. «Er nimmt sich nicht nur Zeit, er beteiligt sich auch finanziell ernsthaft. Und er entscheidet, was wir machen und was nicht, er ist extrem involviert.»

Bettlaken für arme Kinder

Im Sommer zogen Capela, Kamogue und ihre Helfer vor Schulbeginn mit alleinerziehenden Müttern durch die Läden, besorgten Kleider, Schuhe, Schulsachen. «Da gab es Kinder, die haben sich riesig gefreut, weil sie endlich Bettlaken bekommen haben», erzählt Kamogue. «Die hatten keine Bettlaken! Das kann man sich nicht vorstellen!»

Bald sollen weitere Projekte folgen. Einen Traum will sich Capela dann erfüllen: «Wir wollen mit unserer Stiftung in die Schweiz. Clint will auch dort helfen. Er weiss genau, wo er herkommt.»

Auch an diesem Sonntag kommt die Verbindung in die Schweiz zustande. Endlich – in der Schweiz ist es schon nach 20 Uhr abends – kann sich Capela vom Spielen mit den Heimkindern lösen. Er steigt in seinen Cadillac Escalade, winkt noch einmal dem kleinen Justin zu, den er die längste Zeit im Spielzeugauto herumgeschoben hat, und wird davonchauffiert.

Wenig später atmen die Fernsehleute in seiner Wohnung auf. Capela hat es doch noch nach Hause geschafft.

Die 40 Schweizer Top-Verdiener (in Mio. Franken/Jahr)

Die Schweizer Sportler haben im ablaufenden Jahr ganz schön Kasse gemacht. Wenn man von Sponsorengeldern – Roger Federer bekommt damit gemäss Forbes jährlich rund 60 Millionen Franken – absieht und nur die Bruttolöhne oder Preisgelder zum Massstab nimmt, ist Clint Capela die Nummer 1 des Schweizer Lohnrankings. Tennis-Prinzessin Belinda Bencic ist die einzige Frau in den Top 40. Bei den NHL-Stars Roman Josi und Nico Hischier wurde der Durchschnittslohn des neuen Vertrags berücksichtigt.

  1. Clint Capela* (Basketball, Houston Rockets): 15,20
  2. Granit Xhaka (Fussball, Arsenal): 13,20
  3. Roman Josi* (Eishockey, Nashville Predators): 8,89
  4. Roger Federer** (Tennis): 8,55
  5. Xherdan Shaqiri (Fussball, Liverpool): 7,93
  6. Nico Hischier* (Eishockey, New Jersey Devils): 7,11
  7. Timo Meier* (Eishockey, San Jose Sharks): 5,89
  8. Haris Seferovic (Fussball, Benfica Lissabon): 5,50
  9. Yann Sommer (Fussball, Mönchengladbach): 5,43
  10. Nino Niederreiter* (Eishockey, Carolina Hurricanes): 5,15
  11. Roman Bürki (Fussball, Dortmund): 5,00
  12. Manuel Akanji (Fussball, Dortmund): 4,80
  13. Ricardo Rodriguez (Fussball, AC Milan): 4,57
  14. Belinda Bencic** (Tennis): 4,03
  15. Admir Mehmedi (Fussball, Wolfsburg): 3,90
  16. Timm Klose (Fussball, Norwich): 3,50
  17. Breel Embolo (Fussball, Mönchengladbach): 3,47
  18. Sven Bärtschi* (Eishockey, Utica Comets): 3,30
  19. Gelson Fernandes (Fussball, Frankfurt): 3,00
  20. Diego Benaglio (Fussball, Monaco): 3,00
  21. Josip Drmic (Fussball, Norwich): 3,00
  22. Kevin Fiala (Eishockey, Minnesota Wild): 2,94
  23. Nico Elvedi (Fussball, Mönchengladbach): 2,93
  24. Kevin Mbabu (Fussball, Wolfsburg): 2,80
  25. Denis Zakaria (Fussball, Mönchengladbach): 2,71
  26. Fabian Schär (Fussball, Newcastle): 2,70
  27. Blerim Dzemaili (Fussball, Bologna): 2,60
  28. Gökhan Inler (Fussball, Istanbul Basaksehir): 2,60
  29. Thabo Sefolosha* (Basketball, Houston Rockets): 2,51
  30. Renato Steffen (Fussball, Wolfsburg): 2,50
  31. Michael Lang (Fussball, Bremen, leihw. v. Gladbach): 2,50
  32. Albian Ajeti (Fussball, West Ham): 2,30
  33. Stan Wawrinka** (Tennis): 2,05
  34. Eren Derdiyok (Fussball, Göztepe Izmir): 2,00
  35. Edimilson Fernandes (Fussball, Mainz): 2,00
  36. Sébastien Buemi (Auto): 2,00
  37. Shani Tarashaj (Fussball, Emmen, leihw. v. Everton): 1,98
  38. Marwin Hitz (Fussball, Dortmund): 1,60
  39. Stephan Lichtsteiner (Fussball, Augsburg): 1,50
  40. Sven Andrighetto (Eishockey, Awangard Omsk): 1,35

*Offizielle Zahlen

**Offizielles Preisgeld der laufenden Saison

Alle anderen Zahlen geschätzt aufgrund von Recherchen

Die Schweizer Sportler haben im ablaufenden Jahr ganz schön Kasse gemacht. Wenn man von Sponsorengeldern – Roger Federer bekommt damit gemäss Forbes jährlich rund 60 Millionen Franken – absieht und nur die Bruttolöhne oder Preisgelder zum Massstab nimmt, ist Clint Capela die Nummer 1 des Schweizer Lohnrankings. Tennis-Prinzessin Belinda Bencic ist die einzige Frau in den Top 40. Bei den NHL-Stars Roman Josi und Nico Hischier wurde der Durchschnittslohn des neuen Vertrags berücksichtigt.

  1. Clint Capela* (Basketball, Houston Rockets): 15,20
  2. Granit Xhaka (Fussball, Arsenal): 13,20
  3. Roman Josi* (Eishockey, Nashville Predators): 8,89
  4. Roger Federer** (Tennis): 8,55
  5. Xherdan Shaqiri (Fussball, Liverpool): 7,93
  6. Nico Hischier* (Eishockey, New Jersey Devils): 7,11
  7. Timo Meier* (Eishockey, San Jose Sharks): 5,89
  8. Haris Seferovic (Fussball, Benfica Lissabon): 5,50
  9. Yann Sommer (Fussball, Mönchengladbach): 5,43
  10. Nino Niederreiter* (Eishockey, Carolina Hurricanes): 5,15
  11. Roman Bürki (Fussball, Dortmund): 5,00
  12. Manuel Akanji (Fussball, Dortmund): 4,80
  13. Ricardo Rodriguez (Fussball, AC Milan): 4,57
  14. Belinda Bencic** (Tennis): 4,03
  15. Admir Mehmedi (Fussball, Wolfsburg): 3,90
  16. Timm Klose (Fussball, Norwich): 3,50
  17. Breel Embolo (Fussball, Mönchengladbach): 3,47
  18. Sven Bärtschi* (Eishockey, Utica Comets): 3,30
  19. Gelson Fernandes (Fussball, Frankfurt): 3,00
  20. Diego Benaglio (Fussball, Monaco): 3,00
  21. Josip Drmic (Fussball, Norwich): 3,00
  22. Kevin Fiala (Eishockey, Minnesota Wild): 2,94
  23. Nico Elvedi (Fussball, Mönchengladbach): 2,93
  24. Kevin Mbabu (Fussball, Wolfsburg): 2,80
  25. Denis Zakaria (Fussball, Mönchengladbach): 2,71
  26. Fabian Schär (Fussball, Newcastle): 2,70
  27. Blerim Dzemaili (Fussball, Bologna): 2,60
  28. Gökhan Inler (Fussball, Istanbul Basaksehir): 2,60
  29. Thabo Sefolosha* (Basketball, Houston Rockets): 2,51
  30. Renato Steffen (Fussball, Wolfsburg): 2,50
  31. Michael Lang (Fussball, Bremen, leihw. v. Gladbach): 2,50
  32. Albian Ajeti (Fussball, West Ham): 2,30
  33. Stan Wawrinka** (Tennis): 2,05
  34. Eren Derdiyok (Fussball, Göztepe Izmir): 2,00
  35. Edimilson Fernandes (Fussball, Mainz): 2,00
  36. Sébastien Buemi (Auto): 2,00
  37. Shani Tarashaj (Fussball, Emmen, leihw. v. Everton): 1,98
  38. Marwin Hitz (Fussball, Dortmund): 1,60
  39. Stephan Lichtsteiner (Fussball, Augsburg): 1,50
  40. Sven Andrighetto (Eishockey, Awangard Omsk): 1,35

*Offizielle Zahlen

**Offizielles Preisgeld der laufenden Saison

Alle anderen Zahlen geschätzt aufgrund von Recherchen

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