Seit vier Jahren tanzen die Stars der San Antonio Spurs schon nach ihrer Pfeife: Becky Hammon (41), Assistenztrainerin im Stab von Star-Coach Gregg Popovich. Nun könnte die 1,67 Meter grosse Ex-Profi-Spielerin in die erste Reihe aufrücken. Hammon ist im Gespräch als Cheftrainerin bei den Milwaukee Bucks. Sie ist unter den Kandidaten, die diese Woche zum Vorstellungsgespräch geladen sind. Sie wäre die erste Frau als Cheftrainerin – in der NBA, aber auch in den restlichen drei grossen US-Sportarten Football, Baseball und Hockey.
Geht es nach ihrem aktuellen Chef, hat sie beste Chancen. «Dass sie den Job hat, hat nichts damit zu tun, dass sie eine Frau ist», sagt Popovich, der sich zu Beginn der Zusammenarbeit gegen den Vorwurf rechtfertigen musste, es handle sich um einen PR-Trick. «Sie ist halt zufälligerweise eine Frau.» Hammon mache einen hervorragenden Job. «Sie weiss, was sie weiss und sie weiss, was sie nicht weiss. Was sie nicht weiss, holt sie sich», sagt er. «Für mich ist sie ein Star.»
In der Liga ist Hammon längst akzeptiert. «Am Ende des Tages geht es um Basketball», sagt Mega-Star LeBron James dem «New Yorker». «Nicht um männlich oder weiblich. Wenn du das Spiel verstehst, verstehst du es.»