Aufregung in den USA! NBA-Klub Orlando Magic mischt offenbar im US-Wahlkampf mit. Wie Aufzeichnungen der US-Wahlbehörde aufzeigen, spendet das Basketball-Team 50'000 Dollar an den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron DeSantis. Die Organisation «Never Back Down», die den Gouverneur von Florida und parteiinternen Kontrahenten von Donald Trump bei der Wahlkampagne unterstützt, soll das Geld Ende Juni erhalten haben.
In den USA wurde noch nie im Namen eines ganzen Vereins Geld an einen Wahlkandidaten gespendet. Normalerweise bieten die Team-Bosse ihren Wunschpolitiker höchstens privat finanzielle Unterstützung. Die Spielergewerkschaft der NBA kritisiert die Geldspende an DeSantis daher scharf. In einem Statement schreibt sie: «Eine politische Spende der Orlando Magic ist angesichts der jüngsten Äusserungen und der Politik des Begünstigten alarmierend.»
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DeSantis hatte vor einigen Monaten umstrittene Gesetze im Bundesstaat Florida erlassen, darunter das Verbot von Programmen für mehr Vielfalt und Inklusion an öffentlichen Universitäten und das Verbot von Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche.
Spende vor offizieller Kandidatur
NBA-Gouverneure, Spieler und Mitarbeiter hätten zwar das Recht, ihre persönlichen Ansichten auch durch Spenden und Erklärungen zu äussern. «Wenn jedoch Spenden im Namen eines ganzen Teams getätigt werden, wobei Geld verwendet wird, das durch die Arbeit der Angestellten verdient wurde, obliegt es den Teambesitzern, die verschiedenen Werte und Perspektiven der Mitarbeiter und Spieler zu berücksichtigen. Die Spende der Magic stellt allerdings keine Unterstützung der Spieler für den Empfänger dar», führt die Spielergewerkschaft in ihrer Erklärung weiter aus.
Der Sprecher von Orlando Magic, Joel Glass, weist die Vorwürfe zurück: «Die Spende wurde getätigt, bevor DeSantis ins Rennen um die Präsidentschaft eintrat. Das Geld dient als Unterstützung eines Gouverneurs von Florida, um den Wohlstand unseres Bundesstaates weiterhin zu sichern.»
Gemäss Glass sei der Scheck bereits am 19. Mai ausgestellt worden, DeSantis habe seine Kandidatur erst am 24. Mai offiziell gestartet. Dies wird die Kritiker jedoch kaum beschwichtigen, da DeSantis' Pläne, 2024 für die Präsidentschaft zu kandidieren, bereits Monate vor seiner offiziellen Kandidatur bekannt waren. (mbi)