Thabo Sefolosha ist zurück im Kreise der Familie. Zu Hause in Atlanta bei seiner Frau und den zwei Töchtern. Sie helfen ihm, den Schock nach der Skandal-Nacht von New York zu verdauen. Helfen ihm, das bittere Saisonende irgendwie zu verkraften.
Sefolosha ist geknickt. Sein Knöchel gebrochen. Kaputt geprügelt von vier New Yorker Polizisten. Weil er nach einer Messerstecherei vor einem Club den Tatort offenbar nicht genug schnell verlassen haben soll. Weil er offenbar «bedrohlich aufgetreten» sei.
Nur: In einem aufgetauchten Video von der Verhaftung ist davon nichts zu erkennen. Dafür, wie Sefolosha in Handschellen brutal zu Boden gedrückt und danach stark humpelnd abtransportiert wird. Eine Polizei-Attacke mit bitteren Folgen! Sie kostet den Defensivspezialisten die Playoffs. Die Chance, dabei zu sein, wenn die Hawks um den Titel kämpfen.
BLICK verrät der Romands jetzt, wie sehr er leidet. «Es ist sehr bitter, den Rest der Saison unter solchen Umständen zu verpassen», sagt Sefolosha. «Ich hätte dem Team so gerne auf dem Weg zum Titel geholfen.» Er hadert. Er weiss: Diese Saison wäre für ihn alles möglich gewesen.
Erst vor kurzem hatte er sich von einer Wadenzerrung erholt. Er war wieder in Form. Jetzt das Out. Verursacht durch die Polizei. «Es ist schwierig, eine Verletzung aus diesen Gründen akzeptieren zu müssen», sagt Sefolosha.
Auch die NBA-Spielergewerkschaft hat sich eingeschaltet. Sprecherin Tara Greco: «Wir sind beunruhigt über die Umstände der Verhaftung und haben unsere eigene Untersuchung eingeleitet.» Auch von den Hawks erhält Sefolosha Rückendeckung. Chefcoach Mike Budenholzer: «Es ist eine schwierige Situation für Thabo. In Gedanken werden wir bei seiner Genesung bei ihm sein. Er hat unsere ganze Unterstützung.»
Am 18. Juni muss Sefolosha vor Gericht antraben. Dann wird klar werden, ob die Anklagepunkte gegen ihn, wie von seinem Anwalt gefordert, fallen gelassen werden.
Sefolosha gibt sich kämpferisch. Und zuversichtlich: «Ich kann über die Details dieser Nacht nichts sagen, weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird.»