Eigentlich sollte bei den New York Knicks Aufbruchstimmung herrschen. Mit Phil Jackson hat seit letztem Frühling ein absoluter Erfolgsgarant im «Big Apple» die Zügel in den Händen. Der neue Knicks-Präsident coachte bei den Chicago Bulls und den Los Angeles Lakers Superstars wie Michael Jordan oder Shaquille O'Neal zu insgesamt elf Meisterschaften.
Um mit den Knicks in ähnliche Sphären vorzustossen, installierte Jackson mit Derek Fisher einen ehemaligen Schützling als neuen Coach. Zudem konnte Superstar Carmelo Anthony mit einem 120-Millionen-Dollar-Vertrag für fünf weitere Jahre an den Traditions-Klub gebunden werden.
Aber bislang bleiben die Knicks meilenweit hinter den Erwartungen zurück. Mit der letzten Pleite gegen Milwaukee ist New York bei elf Niederlagen in Folge angelangt. Noch eine, und der teaminterne Negativrekord wäre eingestellt.
Mit einer Bilanz von fünf Siegen und 31 Niederlagen sind sie das zweitschlechteste Team der Liga. Nur die Piladelphia 76ers sind noch mieser. Selbst in der schwach besetzten Eastern Conference ist das Erreichen der Playoffs fast schon eine Utopie.
Ihre mickrigen fünf Siege lassen sich die Verantwortlichen indes einiges kosten. Mit knapp 90 Millionen Dollar pro Jahr haben die Knicks das zweitteuerste Team der Liga. Zum Vergleich: Der aktuelle Champion aus San Antonio gibt für seinen Kader rund 20 Millionen Dollar weniger aus.
Die Misere bei den Knicks ist hausgemacht. Das Team ist eine wahrer Magnet für überbezahlte Alt-Stars. Die Kniebeschwerden des eigentlichen Teamleaders Carmelo Anthony sind dabei nur das neuste Stück im Problem-Puzzle New Yorks.
Immerhin einen Hoffnungsschimmer am Horizont gibts für die Knicks: Das System in der NBA sieht vor, dass die schlechtesten Teams im nächsten Frühling als erste aus dem Spielerpool der begehrtesten Talente auswählen dürfen.