Und plötzlich brennen sie wieder, die Trikots von NBA-Superstar LeBron James!
Waren es 2010 noch wütende Cleveland-Fans, die ihrem Unmut über den Wechsel LeBrons zu Miami mit Trikot-Abfackeln Ausdruck verliehen, sind es diesmal die Anti-Regierungs-Demonstranten in Hongkong, welche die Shirts des heutigen Stars der Los Angeles Lakers verbrennen.
Kritik an Morey-Tweet
Grund für die Wut der Hongkong-Demonstranten: LeBron James kritisierte den General Manager der Houston Rockets, Daryl Morey, und dessen Tweet. Morey hatte seinen Support für die Demonstranten in Hongkong geäussert – und so eine regelrechte Krise mit China ausgelöst. China ist einer der grössten Geschäftspartner der NBA.
Laut James habe Morey nicht über die Konsequenzen nachgedacht, die sein Tweet auslösen könne. «Mein Team und die Liga haben eine schwierige Woche hinter sich. Ich denke, die Leute müssen verstehen, was ein Tweet oder ein Statement anderen antun kann. Und ich glaube, niemand sagte stopp und machte sich bewusst, was passieren kann. Man hätte auch eine Woche warten können mit dem Tweet absenden.»
«Kann auch viel Negatives auslösen»
LeBron in einem Interview: «Ich möchte nicht in eine Fehde mit Daryl geraten. Aber ich glaube, er war nicht unterrichtet über die Situation und sprach. Wir müssen vorsichtig sein mit unseren Tweets. Auch wenn wir das Recht auf Meinungsfreiheit haben. Aber sowas kann auch viel Negatives auslösen.»
Solche Aussagen kommen in Hongkong natürlich nicht gut an, wo die Demonstranten geschlossen ihre Unterstützung für Daryl Morey zum Ausdruck bringen – und eben ihre Wut über LeBron James.
James Lo, der eine NBA-Fanpage in Hongkong unterhält, erklärt gegenüber dem «Guardian»: «Die Leute sind sauer. Die Studenten kommen jedes Wochenende raus, werden mit Tränengas und Schüssen eingedeckt. Die Polizei prügelt auf sie ein, auch auf unschuldige Menschen, jeden Tag. Und dann kommt LeBron James mit sowas. Das können wir nicht akzeptieren.»
Lohneinbrüche bis zu 15 Prozent
Nach Moreys Tweet etwa beendeten mehrere chinesische Firmen ihre Zusammenarbeit mit den Houston Rockets, die in China äusserst beliebt sind, seit der legendäre Riese Yao Ming (39, 2,29 m) dort seine Körbe warf.
James wird vorgeworfen, es gehe ihm nur ums Geld. Die NBA-China-Krise soll nämlich laut «Yahoo Sports» das Salary Cap in der besten Liga der Welt runterdrücken. Es ist von Lohneinbrüchen bis zu 15 Prozent die Rede. (wst)