Seit Sonntagabend ist in der NBA das Wechselfenster geöffnet. Und keine zehn Stunden später steht kaum ein Stein mehr auf dem anderen.
Der wohl wichtigste Dominostein im Wechsel-Beben ist Kevin Durant. Der an der Achillessehne verletzte Superstar verlässt nach drei Jahren und zwei Meistertiteln die Golden State Warriors bereits wieder und heuert bei den Brooklyn Nets an. Das erste der vier Jahre seines 164-Millionen-Deals wird er aufgrund seiner Verletzung aber wohl komplett als Zuschauer verbringen.
Mit dem ehemaligen Boston-Spielmacher Kyrie Irving (vier Jahre, 141 Mio.) können die Nets gleich einen zweiten dicken Fisch an Land ziehen. Perfekt ist damit die Blamage für den Stadtrivalen New York Knicks: Die stolze und ebenso chaotische Franchise aus dem Madison Square Garden galt selbst als erster Anwärter auf die beiden Hochkaräter und muss sie nun der einst grauen Maus aus Brooklyn überlassen. Zu Durant und Irving gesellt sich bei den Nets mit DeAndre Jordan ein weiterer namhafter Neuzugang.
Die Warriors selbst bleiben nach dem sich abzeichnenden Durant-Abgang nicht untätig und fädeln einen Deal für Brooklyns Neo-All-Star D'Angelo Russell ein (vier Jahre, 117 Mio.). Wie sich dieser mit Stephen Curry die Spielzeit auf der Spielmacher-Position teilen soll, bleibt Golden States Geheimnis. Aber auch ausserhalb von New York und San Francisco werden liga-weit die Lohnlisten gefüllt: Al Horford unterschreibt für 109 Mio. in Philadelphia, Boston lässt sich Irving-Ersatz Kemba Walker 141 Mio. kosten und die Miami Heat sind offenbar unmittelbar davor, Jimmy Butler von den 76ers loszueisen.
Insgesamt werden alleine am ersten Abend der Wechselperiode Deals im Wert von über drei Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt. Weitere werden folgen. Denn mit Torontos Meister-Held Kawhi Leonard ist der vielleicht begehrteste Preis in der Tombola noch immer zu haben. Da sich Leonard unlängst in Süd-Kalifornien eine 13-Millionen-Villa geleistet hat, gilt ein Umzug zu den Los Angeles Clippers als vorstellbar. Und sogar die Lakers haben inzwischen genügend Platz in den Lohnbüchern geschaffen, und einen dritten Superstar an die Seite von LeBron James und Anthony Davis zu stellen. (cmü)