«So fühlt sich also ein volles Stadion an?! Fast vergessen. Was für ein Anblick!» – mit diesen Worten postet die amerikanische Sportreporterin Sam Gannon ein Kurzvideo auf Twitter. Gannon zeigt das vollbesetzte Baseball-Stadion im texanischen Arlington.
Fans taten am Montag so, als wäre es 2019. Abstandhalten? Ein Fremdwort. Es gibt kaum einen freien Sitz in der 40'000 Personen fassenden Arena der Texas Rangers, die meisten Besucher tragen keine Masken.
Damit gehen die Rangers in die Geschichte ein: Sie halten die erste grosse Sportveranstaltung in den USA ab seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Die Texas Rangers sind das einzige Team in allen vier grossen Profi-Sportarten in Amerika, die ihr Stadion uneingeschränkt öffneten. Das war aber nur für den Season-Opener so. Für die weiteren MLB-Spiele soll in Sektoren unterteilt werden sowie auf die Social-Distance-Regeln geachtet werden.
«Sieht so aus, als ob sich niemand Gedanken über die Pandemie macht»
«Tatsächlich sieht es ganz so aus», schreibt das US-Newsportal TMZ, «als ob sich niemand im Stadion Gedanken darüber macht, dass eine globale Pandemie immer noch weiter wütet.»
Die Rangers hatten die Öffnung zum Saisonstart schon vor einen Monat angekündigt, wofür US-Präsident Joe Biden (78) sie rügte. «Ich denke, es ist ein Fehler», sagte Biden dem Sportsender ESPN letzte Woche. «Sie sollten auf Dr. Fauci hören, die Wissenschaftler und die Experten. Dies ist verantwortungslos.»
Immerhin sind die Infektionszahlen auch in Texas kontinuierlich am Abflachen seit dem Höchststand Mitte Januar. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott (63) leitete Anfang März die Öffnung des Bundesstaates ein. Zum ersten Mal seit letztem Sommer müssen in der Öffentlichkeit keine Masken mehr getragen werden. (kes)