Baseball-Spieler Blake Bivens (24) ist an einem Sommertag im August 2019 gerade mit seinen Teamkollegen in Tennessee unterwegs, als er erfährt, dass sich sein Schwager Matthew (19) zuhause in Virginia eine verrückte Verfolgungsjagd mit der Polizei liefert. Wieso weiss er nicht. Da er sich Sorgen macht, ruft er seine Frau an. Doch er erreicht sie nicht.
«Ich fing sofort an, zu schreien»
Bivens fackelt nicht lange und entschliesst sich mit dem nächsten Flieger nach Hause zurückzukehren. Noch vor dem Abflug checkt er seine Facebook-Nachrichten – und erhält den Schock seines Lebens. Ein Artikel mit der Headline «Zwei Frauen und ein Kind ermordet» lässt das Blut in seinen Adern gefrieren.
«Als ich den Titel las, wusste ich sofort, dass es sich dabei um meine Frau und meinen Sohn handelt», schildert der 24-Jährige laut «ESPN» den einschneidenden Moment während einer Kirchen-Veranstaltung. Bivens sagt weiter: «Ich habe ernsthaft über Facebook herausgefunden, dass meine Familie ermordet wurde. Ich fing am Flughafen sofort an, zu schreien.»
Traurige Heimkehr
Neben Ehefrau Emily (†25) und Sohn Cullen (†1) gehört auch seine Schwiegermutter Joan Bernard (†62) zu den Opfern. Der Mörder: Sein 19-jähriger Schwager. Dieser wird später von der Polizei gefasst und wegen dreifachen Mordes angeklagt. Gemäss dem Magazin «People» wird zuerst aber seine Zurechnungsfähigkeit untersucht.
Zu erfahren, dass der eigene Schwager seine Familie ausgelöscht hat, war für Bivens jedoch nicht die schlimmste Erkenntnis. «Der mit Abstand schlimmste Moment meines Lebens war, als ich zum ersten Mal das Schlafzimmer meines Sohnes betrat und realisierte, dass ich ihn auf dieser Welt nie wieder sehen werde», so Bivens.
Zuflucht im Glauben
Um den tiefen seelischen Schmerz zu verarbeiten und über den tragischen Verlust hinwegzukommen, wendet sich Bivens in der Folge wieder seiner Leidenschaft dem Baseball zu. Zudem sucht er Zuflucht im Glauben. In Gott hofft er, einen Verbündeten zu finden, der ihm durch diese schwierige Lebenssituation hindurch hilft.
Es ist schliesslich ein Bibelvers, der ihm neue Kraft und Zuversicht gibt. Bivens: «Als ich diesen Vers las, wusste ich, dass ich ein siegreiches Leben führen werde. Ich spürte, wie mir Gott beisteht. Das Einzige was ich in diesem Moment tun konnte, war, dem Feind ins Gesicht zu grinsen. Denn ich werde mich von ihm nicht unterkriegen lassen.»
Zwar habe sich seit der letztjährigen Familien-Tragödie viel in seinem Leben verändert, aber «es ist immer noch unglaublich wie genau ich mich an alles erinnern kann.» Deshalb ist sich Bivens bewusst: Den Horror wird er bis an sein Lebensende nicht vergessen können. (jk)