1908 wurden sie das letzte Mal Meister. Klar, dass sich eine 108 Jahre lange Durststrecke nicht mit einem lockeren Sieg beenden lässt: Im entscheidenden siebten Spiel um die Baseball-World-Series müssen die Chicago Cubs eine Regenpause über sich ergehen lassen, dann eine Verlängerung erdauern, ehe die Cleveland Indians mit 8:7 besiegt sind.
Dann ist es aber geschafft, sämtliche Flüche, vom Ziegenbock mit Stadionverbot bis zum unglücklichen Steve Bartman, der 2003 zum Sündenbock für eine Playoff-Pleite gemacht wurde, sind besiegt.
Wie gross die Erlösung für die Cubs-Anhänger ist, lässt sich am Gesicht von Bill Murray (66) ablesen. Der Schauspieler ist so etwas wie der Cubs-Oberfan, hat alle Höhen und Tiefen der letzten Jahrzehnte miterlebt.
Sogar US-Präsident Barack Obama, eigentlich Fan des Cubs-Erzrivalen Chicago White Sox, zeigt sich beeindruckt. Der abtretende Staatschef will die Besieger des Fluchs noch in diesem Jahr im Weissen Haus empfangen.
Das ist aussergewöhnlich: Normalerweise besucht der World-Series-Champion den Präsidenten jeweils erst im Sommer nach dem Triumph.
Für die Cubs ist es der dritte Titelgewinn nach 1907 und 1908. Ihre Finalgegner müssen dagegen weiter warten. Die Indians haben sich die Trophäe 1948 zum letzten Mal geholt. (eg)