Das Corona-Camp in Magglingen hat am Freitag seine Tore geschlossen. Im Sportzentrum war Spitzensportlern ermöglicht worden, zu trainieren und sich auf die mittlerweile verschobenen Olympischen Spiele vorzubereiten.
Nur: Als das Bundesamt für Sport Baspo und Swiss Olympic das Angebot für die Schweizer Olympioniken machten, war das Virus längst in Magglingen, im Herzen der Sportschweiz.
Wie das Baspo am Dienstag gegenüber BLICK erklärt, hat sich ein Verdachtsfall in Magglingen erhärtet. Eine Person aus dem Umfeld der Spitzensportförderung der Armee wurde positiv auf Covid-19 getestet.
Betroffener war 14 Tage in Isolation
Weiter schreibt Christoph Lauener, Chef Kommunikation beim Baspo: «Der Betroffene wurde schon vor 14 Tagen isoliert; es gibt auch in seinem Umfeld bis heute keine Symptome.»
14 Tage? Am 18. März wurden die Trainingscamps in Magglingen und Tenero verkündet. «Höchste Priorität hat, dass es in Magglingen und Tenero zu keinen Ansteckungen mit dem Virus kommt», sagte Swiss-Olympic-Missionschef Ralph Stöckli gegenüber der «Aargauer Zeitung». Doch damals befand sich die betroffene Person also bereits in Isolation – allerdings noch ohne positiven Test.
Hussein kritisierte das Camp heftig
Trotzdem: Das Camp für Spitzensportler wirkt vor diesen neuen Informationen schon fast wie eine Corona-Falle. Und auch die Kritik von Kariem Hussein erscheint angesichts dessen in einem neuen Licht. Er könne diese Camps beim «besten Willen nicht nachvollziehen», sagte er zu BLICK. «Der Bundesrat verbietet Gruppen von mehr als fünf Personen und die Athleten versammeln sich alle auf einem Haufen?»
Das Baspo wehrte sich vehement gegen die Kritik. «Von einer Haufenbildung kann und wird nie die Rede sein», entgegnete Lauener. Ausserdem wären im Hygiene- und Social-Distancing-Regeln einzuhalten. Zugelassene Sportler mussten zunächst in eine Quarantäne und durften sich permanent nur in der Anlage aufhalten. Und auch Kontakte zwischen Sportlern und Baspo-Mitarbeitenden wurden auf ein Minimum reduziert.
«Gab keinen Kontakt des Betroffenen zu Sportlerinnen und Sportlern»
Wie sehr die Olympia-Sportler dem Risiko ausgesetzt waren, ist schwer zu sagen. Immerhin bestätigt Lauener: «Es gab aber in Magglingen keinen Kontakt des Betroffenen zu Sportlerinnen und Sportlern.»