Am Ende ist es für ihn nur noch zum Heulen: Jacksonville-Quarterback Blake Bortles (25) macht gegen die New England Patriots und Superstar Tom Brady (40) das Spiel seines Lebens. Für den grossen Wurf reicht es trotzdem nicht.
Zwar liegt der Aussenseiter aus Florida lange in Führung. Die Defensive der Jacksonville Jaguars spielt gross auf und Bortles bringt seine Pässe an den Mann. 293 Yards Raumgewinn erzielt der Quarterback während der 60 Minuten, wirft dazu einen Touchdown-Pass.
Doch die Patriots waren nicht ohne Grund zweimal in den letzten drei Jahren NFL-Champion. Im vierten Viertel braucht die New-England-Offensive nicht einmal sechs Minuten, um das Spiel zu wenden – gleich zweimal findet Brady Wide Receiver Danny Amendola in der Endzone.
Eine akrobatische Meisterleistung ist vor allem beim zweiten Wurf vonnöten: Amendola steigt erst hoch, krallt sich in der Luft den Ball und hat danach die Körperbeherrschung, auf engstem Raum beide Füsse noch innerhalb des Spielfelds auf den Boden zu bekommen. Touchdown! 24:20 für New England.
Spiel gedreht – obwohl der komplette US-Nordosten vor dem Spiel noch gezittert hatte, weil sich Brady im Training offenbar schwerer an der Wurfhand verletzt hatte. Spätestens in den letzten Minuten wird klar: Der NFL-Superstar lässt sich auch von einer Bandage an der Hand nicht stoppen.
Die Jaguars können dagegen nicht mehr reagieren: Bortles kann nicht mehr zulegen, sein letzter verzweifelte Passversuch wird von Patriots-Verteidiger Stephon Gilmore spektakulär abgeblockt.
Und so ist es Blake Bortles, bei dem in den Schlusssekunden bittere Tränen fliessen. Brady dagegen steht mit den Patriots zum dritten Mal innert vier Jahren im Super Bowl. Am 4. Februar kann er sich in Minneapolis die begehrte Lombardi-Trophäe zum sechsten Mal holen – und damit seinen Rekord weiter ausbauen.
Eagles dominieren Vikings
Bradys letztes Hindernis auf dem Weg zum sechsten Ring sind überraschenderweise die Philadelphia Eagles. Überraschend deshalb, weil das beste Team der Regular Season nach der Verletzung von Quarterback Carson Wentz in den Playoffs zwei Mal als Aussenseiter gehandelt wurde.
Den Eagles ist dies egal: Mit 38:7 demontiert das von Lückenbüsser Nick Foles (352 Yards, 3 Touchdowns) angeführte Team im Endspiel der NFC die Minnesota Vikings. Die Vikings verpassen es damit, als erstes Team der NFL-Geschichte im eigenen Stadion zum Super Bowl antreten zu können.
Das Duell zwischen den Patriots und den Eagles gabs im Endspiel bereits 2005. Damals holten die Pats dank eines 24:21-Erfolgs den dritten Titel der Ära von Brady und Coach Bill Belichick. (eg/cmü)