Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd (†46) und den folgenden Protesten gegen die Polizeigewalt rumort es in der US-Sportwelt. Der deutsche Ex-Basketball-Star Dirk Nowitzki (41), der auch nach seinem Karriereende im US-Bundesstaat Texas lebt, schreibt auf Twitter: «Ich bin am Boden zerstört und traurig, dass wir so etwas immer und immer wieder sehen. Ich habe Angst um die Zukunft meiner Kinder.»
Andere Sportler beteiligen sich sogar an Protesten und gehen zu Demonstrationen. Eine der Fragen, die sich stellt: Wie werden sich die Proteste manifestieren, wenn nach dem Corona-Unterbruch wieder gespielt wird?
Eine Möglichkeit: Durch Niederknien während der US-Nationalhymne. Eine Protestform, die NFL-Quarterback Colin Kaepernick (32) im Jahr 2016 etablierte und damit für einen Sturm der Entrüstung sorgte. Keine gute Idee, findet New-Orleans-Quarterback Drew Brees (41). «Ich werde nie mit jemandem einverstanden sein, der die US-Flagge oder unser Land nicht respektiert», sagt der Super-Bowl-Sieger. Er verbinde die Flagge mit dem US-Militär, in dem unter anderem sein Grossvater gekämpft habe.
Teamkollegen sind entsetzt
Aussagen, die auf heftige Kritik stossen. Sogar bei den Teamkollegen: Michael Thomas zum Beispiel, der als Wide Receiver eigentlich Touchdown-Pässe von Brees fängt, antwortete auf Social Media mit einem grüngesichtigen Emoji – dem Symbol für Übelkeit. Er sagt: «Es ist uns egal, wenn Du nicht einverstanden bist und bei wem das sonst noch so ist.» Kollege Emmanuel Sanders ergänzt: «Ich schüttle meinen Kopf… Ignorant.»
Verteidiger Malcolm Jenkins postet ein Video, in dem er klare Worte findet. «Wenn ich vom Feld runtergehe und meinen Helm ausziehe, bin ich ein schwarzer Mann, der in Amerika herumläuft und dann muss ich mit diesen Dingen beschäftigen, wie mein Umfeld auch. Deine Antwort darauf? ‹Sprich hier nicht darüber.› Wo sollen wir denn darüber sprechen, Drew?», fragt er. «Wenn die Welt dir vermittelt, dass du nichts wert bist, dass dein Leben keine Rolle spielt, willst du das nicht von den Kollegen, an deren Seite du im Sport kämpfst und die du als deine Freunde siehst, auch noch hören. Auch als Teamkollegen können wir das nicht durchgehen lassen.»
Die Worte scheinen Wirkung zu zeigen. Brees hat sich mittlerweile für seine «unsensiblen» Worte entschuldigt, wie er sagt.