American-Football-Quarterback Colin Kaepernick ist das neue Aushängeschild einer grossen Jubiläumskampagne von Nike. Gefeiert wird der 30. Geburtstag des weltberühmten Slogans «Just do it». An sich nichts Aussergewöhnliches, dass der amerikanische Sportartikel-Riese mit einem NFL-Star wirbt.
Doch Kaepernick ist nicht irgendwer. Mit seinem Hymnen-Protest, bei dem er vor den Spielen der NFL beim Abspielen der amerikanischen Hymne auf die Knie ging, um auf Polizeigewalt und Rassendiskriminierung aufmerksam zu machen, schlug er politische Wellen bis ins Oval Office des Weissen Hauses. Und sorgte dort vor allem bei Präsident Donald Trump für einen roten Kopf. Trump bezeichnete die knienden Protestler unter anderem als «Hurensöhne».
«Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern»
Dass Nike Kaepernick als Testimonial verpflichtet, ist deshalb bemerkenswert. Selten begab sich ein Unternehmen derart auf politisches Parkett. Nikes Vizepräsident Gino Fisanotti sagt gar: «Wir glauben, dass Colin einer der inspirierendsten Athleten dieser Generation ist.»
Auf sportlicher Ebene büsst Kaepernick für seinen politischen Aktivismus. Bei den San Francisco 49ers wurde er im März 2017 freigestellt. Seither sucht er vergeblich nach einem neuen Arbeitgeber. Der 30-Jährige postete auf Twitter: «Glaube an etwas. Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern.» Dazu setzte er den Hashtag «Just do it».
Ebenfalls Teil der Kampagne sind übrigens NFL-Spieler Odell Beckham Jr., Tennis-Queen Serena Williams und Basketball-Superstar LeBron James.
Die Aktion kommt allerdings nicht überall gut an. Etliche Personen machen ihrem Unmut auf Twitter unter dem Hashtag #nikeboycott Luft. Sie laden Videos hoch, in denen sie Nike-Artikel verbrennen, verreissen oder in den Müll werfen.
(klu)